Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Nachricht- Kommentar
Was steckt hinter der türkisch-ägyptischen Annäherung?

Nachricht:

Der türkische Präsident sagte: „Unsere wirtschaftliche, diplomatische und nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit Ägypten läuft weiter. Da gibt es keinerlei Probleme, und die wirtschaftliche Kooperation mit Ägypten lief in der vergangenen Phase ununterbrochen weiter.“ Vom türkischen Außenminister hieß es: „Die kommenden Tage wird es eine neue türkisch-ägyptische Gesprächsrunde auf nachrichtendienstlicher und diplomatischer Ebene geben. Er ergänzte, die Kontakte zwischen seinem Land und Ägypten seien „ohne Vorbedingungen“ von beiden Seiten begonnen worden. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu zitierte den Außenminister Mevlüt Cavusoglu mit den Worten: „Wir haben Kontakte nach Ägypten sowohl auf Ebene der Geheimdienste als auch auf Ebene der Außenministerien. Die Kontakte wurden auf diplomatischer Ebene begonnen.“

 Kommentar:

Diese Aussagen demonstrieren, dass die bilateralen Beziehungen in den Bereichen Wirtschaft, Geheimdienste und Diplomatie, sich verbessern und dass die wirtschaftlichen Beziehungen an sich nie unterbrochen waren.

Dies belegt, die Eskalation zwischen den beiden Staaten nach dem Putsch al-Sisis war bloß ein Ventil für die Emotionen und dass die Umstände sich inzwischen geändert haben. Es scheint nun notwendig geworden zu sein, sie öffentlich zu verkünde.

Diese Aussagen kamen einhergehend mit einer Reihe von Veränderungen, die in der Region zu beobachten sind. Diese sind:

1. Der Wechsel der US-Administration, wobei der Stil der Biden-Regierung, was das Management von Krisen betrifft, eher ein ruhiger ist und auf Deeskalation getrimmt, anders als unter der Administration Trumps.

2. Die Verständigung der Türkei und Ägyptens auf den gewählten libyschen Regierungschef Abdul Hamid Dbeibah, der das Abkommen zur Festsetzung der Seegrenzen zwischen der Türkei und al-Sarraj befürwortete.

3. Ägypten stimmte zu, die Seegrenzen mit der Türkei im östlichen Mittelmeer neu zu ziehen, entgegen der früheren progriechischen Haltung, was die Türkei daran gehindert hatte, sich auf See weiter auszudehnen.

4. Der Energieminister des Zionistenstaates lud die Türkei dazu ein, eine strategische Partnerschaft mit ihm einzugehen und in dem Erdgaspipeline-Projekt „Eastmed“ einzusteigen. Die Umsetzung dieses Projektes übernehmen vornehmlich amerikanische Konzerne.

Diese Veränderungen legen nahe, dass die USA hinter der türkisch-ägyptischen Annäherung stecken, da sie bestrebt sind, das Eastmed-Projekt zum Erfolg zu führen, um mit den russischen Erdgas-Pipelines, die nach Europa führen sollen, zu konkurrieren und das Monopol Russlands auf den Erdgas-Export nach Europa zu brechen. Und damit wird das Gas aus dem östlichen Mittelmeer, das vom Zionistenstaat beherrscht wird, der eigentliche Konkurrent für das russische Gas, wobei Ägypten mit dem Zionistenstaat in der Verflüssigung und im Transport des Erdgases nach Europa kooperiert. Das alles gelingt nur vollständig, wenn die Türkei mitbeteiligt wird.

Geschrieben für das Zentrale Medienbüro für Hizb-ut-Tahrir
Ahmad al-Khatwani
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