Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Zum zehnten Jahrestag der Revolution
(5)
Die Revolution des 25. Januar…im Nirgendwo verschwunden?

Al-Sisi wollte auf Anweisung der USA suggerieren, seine Putschbewegung wäre aus dem Volk selbst angestoßen worden. Seine Geheimdienste trieben die Menschen am 30. Juni 2013 in organisierter Form auf die Straße. Anschließend wurden einige in die Irre geführte, indem man ihnen erzählte, dass das, was man getan hatte, kein Putsch war, sondern eine neue Revolution, um den Kurs der Revolution vom 25. Januar zu korrigieren. Einige glaubten dieser Erzählung. Man täuschte sie weiter und sagte ihnen, man wolle den Einfluss der USA aus Ägypten ausmerzen. Viele gaben ihren Segen dazu. Danach wurde ihnen erzählt: Wir werden einen Krieg gegen den erwarteten Terrorismus starten, so erteilt uns die Absolution dazu. So strömten die Demonstranten hinaus, um al-Sisi die Ermächtigung zu erteilen. Aufgrund dessen begann der Unterdrückungsapparat al-Sisis damit, brutal gegen die Demonstranten und Protestierenden vorzugehen. Es kam zu den Massakern von Rabia und von. Und weil das Geschehene so grausam war, verbreiteten die Sisi-Medien die Behauptung, die protestierenden Muslimbrüder und deren Anhänger hätten sich gegenseitig selbst umgebracht, um in der Öffentlichkeit als Opfer dazustehen. Die ägyptischen Medien sanken auf das niedrigste noch nie dagewene Niveau der Berichterstattung. Die Menschen mussten sich anhören, wie Medienleute und einige Pseudo-Gelehrte, die sich selbst an den Teufel verkauft haben, abartige Aufrufe, zur Tötung von Menschen aufriefen. Danach begann man mit dem Regenerationsprozess für Mubarak und seine Clique. Auf der anderen Seite füllten sich die Gefängnisse so sehr, dass neue Gefängnisse gebaut werden mussten, um die gewaltige Anzahl Oppositioneller, die zum Großteil der islamischen Strömung angehörten, einsperren zu können. Danach begann es damit, dass Menschen plötzlich verschwanden und andere unrechtmäßig hingerichtet wurden.

Die „integre und ehrenwerte“ Justiz sprach das Umfeld Mubaraks frei, der mehr als dreißig Jahre lang mit seinen Verbrechen an dem ägyptische Volk verging, während Mursi unter dem Vorwand der Tötung von Demonstranten verurteilt wurde. Hingegen blieb sein Innenminister Muhammad Ibrahim, der eigentliche Verantwortliche für die Tötungen, noch lange in der Regierung der Putschisten in seinem Amt blieb. Es handelte sich zweifellos um einen systematischen Plan, den Status Quo von vor dem 25. Januar wiederherzustellen, ein Plan, der den 25. Januar systematisch ad absurdum geführt hat. Es war ein Plan, mit dem Kollektivstrafen an allen vollstreckt wurden, die an der Revolution des 25. Januar beteiligt waren, und zwar in Form von Todesstrafen, Gefängnisstrafen oder Folter, genauso wie das algerische Regime nach dem Putsch gegen die FIS vorgegangen ist. Das Regime bestrafte damals diejenigen Orte, die bei den Parlamentswahlen ihre Stimmen der FIS abgaben. Das Regime verübte Massaker an den Bewohnern der Orte, und das mittels Todesschwadronen, die von den Putschisten beauftragt wurden, was eine widerwärtige Aktion der Geheimdienste war, wie sich später herausstellte. Dazu haben die algerischen Geheimdienste „terroristische“ Handlungen verübt und sie „Islamisten“ in die Schuhe geschoben, um eine Rechtfertigung für die Tötungen und Verhaftungen zu liefern.

Der 30. Juni war in der Tat ein wirkliche Rückkehr auf den Tahrir-Platz und eine brutale Rückkehr des Geheimdienst- und Polizeistaates, der jeden Atemzug der Menschen zählt und jeden ihrer Bewegungen kontrolliert … Anschuldigungen stehen schon bereitet und sind getürkt. Es ist ein Staat, der mit den unsäglichen Notstands- und von Antiterrorgesetzen regiert wird, ein Staat, der den Zionisten Sicherheit bietet, mit ihnen kooperiert und kollaboriert, auch wenn damit der Tod der Söhne der Umma verbunden ist. Es ist eine abtrünnige Rückkehr eines Staates mit Medien, die gesteuert sind, Medien, die die Menschen, denen die Augen verbunden wurden, hinführen wohin sie möchten und die die Köpfe der Menschen mit Trug und Märchen füllen. Es sind Medien, die den Führer zum Heiligen erklären und ihn zum „Nationalhelden“ stilisieren, auch wenn er nur gegen Windmühlen kämpft. Seine gefälschten Heldentaten werden zu Wahrheiten, die nicht angezweifelt werden dürfen! Vielleicht gehört es zum großen Paradoxon, Abdulfattah al-Sisi, den Anführer des Putsches, mit dem verendeten Abdulnasser zu vergleichen, durch dessen Hände der Sinai, das Westjordanland, der Gazastreifen und vorher noch der Sudan verlorengegangen sind. Trotzdem gelang es den nasseristischen Medien, die Menschen auf die Straßen zu bewegen und pro-Nasser-Parolen zu skandieren und danach zu rufen, dass Abdulnasser nicht zurücktritt, anstatt danach zu rufen, ihm den Prozess für seine Abtretungen zu machen! Und hier nun gibt al-Sisi die Stärken Ägyptens her, indem er die Inseln Tiran und Sanafir, die sich in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Ägyptens und in den Gewässern des Nils befinden, abtritt, während die Medien, die sich in den Händen der Geheimdienste befinden, von den Leistungen al-Sisis sprechen, die nur für sie sichtbar zu sein scheinen! Und mehr noch: Die Medien der Putschisten bezeichnen Dr. Al-Baradei, den Teilhaber am Putsch, als Hochverräter, weil er sich gegen die blutige Auflösung der Proteste in der begangenen Form aussprach. Der Direktor des arabischen Immobilienkonzerns wird abgesetzt, weil er gegen das Regime aussagte, nämlich, dass es der Nutznießer des Feuers in der Niederlassung des Unternehmens in Ramses während der Demonstrationen war. Ein Journalist wird festgenommen, der von Polizeikräften verletzt wurde. Sein Kollege wird in seinem Auto getötet, weil er nicht zu ihren Verbrechen schweigen wollte.

Wir haben Szenen gesehen, in denen Leute, die sich gestern noch Revolutionäre nannten, nun ihren Segen zu den Tötungen geben und keinen Finger rühren. Es waren „Revolutionäre“, die sich als Freiheitskämpfer bezeichneten und die entschlossen waren, den Weg zu Ende zu gehen. Und dann sehen wir sie plötzlich an den Tischen der Hyänen sitzend, die deren Freundschaft suchen und bei deren Leben schwören! Es sind wahrlich weder Revolutionäre noch Freiheitskämpfer. Der Weg, den sie bis zum Schluss gehen wollen, ist, den Staat vollständig zu säkularisieren und sich am Krieg gegen den Islam mit dem Vorwand des Kampfes gegen den „Terror“ zu beteiligen.

Diese absurde Szenerie nach dem Putsch kann nicht isoliert von der Regierungsphase Mursis betrachtet werden, der tagein tagaus wiederholte, dass er die Pressefreiheit respektier und dass er keinen Stift gesprengt und keinen Sender geschlossen hätte. Diese Medien waren das Werkzeug, mit dem man ihn aus der Macht katapultierte und ins Gefängnis steckte. Er hat es zugelassen, dass die Institutionen Mubaraks ihm eine Grube schaufelten, in die er hineinfiel. So wurde er nach nur einem Jahr an der Macht gestürzt, während dem er kein einziges Gesetz des Islam implementiert hat. Vielmehr verfestigte er den Säkularismus des Staates und machte aus ihm ein Schreckgespenst gegenüber dem Islam und den Trägern der Dawa!

Wir können nicht leugnen, dass diese Putschisten Erfolg damit hatten, bei einem großen Teil des ägyptischen Volkes, das Bild der Dawa-Träger zu verzerren. Und das hat dem Regime geholfen, die Lebensfrist ihres Putsches in die Länge zu ziehen, doch nur für eine gewisse Zeit, bis die Menschen wieder zur Besinnung kommen und erkennen, dass sie getäuscht wurden und sie wieder zu sich selbst finden. Das tun sie, wenn sie sehen, wie ihre Kinder, ihre Geschwister, ihre Väter und ihr Mütter getötet oder ins Gefängnis gesteckt werden, ohne sich eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben oder wenn sie einfach von der Bildfläche verschwinden.

Auch wenn man es schafft, für eine gewisse Zeit zu lügen, so schafft man es nich für alle Zeit zu lügen. Vielen von denen, die den Putsch befürworteten, ist klar geworden, dass sie im Unrecht waren. Manche von ihnen haben ihre Strafe sogar von al-Sisi und seinem Regime zu spüren bekommen. Sogar die „Islamisten“, die das demokratische Spielfeld betreten hatten und glaubten, dass es die vorbildliche Methode ist, um an die Regierungsmacht zu gelangen, werden wieder zur Besinnung kommen und erkennen, dass sie irregeleitet waren und dass sie eine Fata Morgana für Realität hielten. Sie werden begreifen, dass die richtige Route über den Weg der sira des Propheten (s) verläuft. Es ist der Weg, den wir ihnen tagein tagaus aufgezeigt hatten. Doch sie gingen nicht darauf ein, erst nachdem sie mit Schlägen auf dem Kopf traktiert wurden. Sie werden erkennen, dass das Kalifat die Freude und das System ist, für das sie den Grundstein legen müssen. Sie werden erkennen, dass das, was am 3. Juli passiert ist, sie wieder zu sich selbst gebracht und zur Gesetzgebung ihres Herrn geführt hat. Was danach an Tötungen, an Brendlegungen und Festnahmen geschah, entlarvte und entblößte bestimmte Persönlichkeiten, Gelehrte und Bewegungen. Allah (t) sagt:

(لِيَمِيزَ اللَّهُ الْخَبِيثَ مِنَ الطَّيِّبِ وَيَجْعَلَ الْخَبِيثَ بَعْضَهُ عَلَىَ بَعْضٍ فَيَرْكُمَهُ جَمِيعاً فَيَجْعَلَهُ فِي جَهَنَّمَ أُوْلَئِكَ هُمُ الْخَاسِرُونَ)

Auf dass Allah die Bösen von den Guten scheide, und die Bösen einen zum anderen und sie alle zusammen auf einen Haufen versammele (und) sie dann in in die Hölle werfe. Diese sind wahrlich die Verlierer. (8:37)

Mag sein, dass die Revolution des 25. Januar an ihrem zehnten Jahrestag ins Nirgendwo verschwunden ist, doch aus ihr wird eine neue Revolution geboren werden, die sich von ihrer Vorgängerin unterscheiden und die der Umma ihre Würde und Ehre zurückgeben wird. Sie wird die Systeme des Kufr hinwegfegen und sie in den Abgrund hinabwerfen. Die Menschen werden danach keine Alternative zum Kalifat und zur Gesetzgebung Allahs akzeptieren. Dann erst wird die Umma sich auf dem richtigen Gleis befinden.

Uns ist bewusst, dass der Sieg Allahs kommen wird und dass der Sieg Allahs sich erst nach Aufrichtigkeit, Taten und Opferung einstellen wird. Uns ist auch klar, dass Allah jene geprüft hat, die besser waren als wir, nämlich die Propheten und deren Anhänger. Und die Sache unseres Gesandten Muhammad (s) und seiner Gefährten liegt von uns nicht fern und ist uns nicht fremd. Sie haben viel erleiden und viel Bitteres schmecken müssen, für das, was sie hat standhaft an der Wahrheit festhalten lassen, bis Allah ihnen die Ehre eines Staates zuteil werden ließ, der durch den Islam Würde erlangte ebenso wie die Bürger dieses Staates. Und es war wahrlich eine Barmherzigkeit für alle Menschen.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Hamed Abdulaziz

 

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