Mittwoch, 28 Dhu al-Hijjah 1446 | 25/06/2025
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü

Media Office
Ägypten wilaya

H.  17 Dhu al-Hijjah 1446 No: 1446/36
M.  Freitag, 13 Juni 2025

 

Presseverlautbarung

Das ägyptische Regime und seine Darbietung Gazas: Vom Unterbinden jedweder Unterstützung bis hin zur aktiven Komplizenschaft mit dem Besatzer

(Übersetzt)

Immer dann, wenn für den belagerten Teil der islamischen Umma in Gaza die nächste Katastrophe bevorsteht, zeigt sich die Rolle der arabischen Regime, allen voran des ägyptischen. Ins Auge sticht nicht einmal mehr deren mangelnde Unterstützung, sondern vielmehr ihre direkte Beteiligung an der Verschwörung gegen die Muslime, als Wächter der Belagerung, als Wahrer kolonialer Grenzen, als Unterdrücker jeglicher symbolischen oder populären Initiative zur Solidarität mit den Unterdrückten.

So auch am 11. Juni 2025, als das ägyptische Unrechtsregime zwölf marokkanische Aktivisten aus Kairo ausweisen ließ, obwohl sie legal eingereist waren, um am „Global March to Gaza“ teilzunehmen – einem symbolischen Konvoi, zu dem Aktivisten aus aller Welt, arabische wie nicht-arabische, aufgerufen hatten, um auf die anhaltende Belagerung, Aushungerung und Ermordung der Bewohner Gazas aufmerksam zu machen. Statt diese als willkommene Unterstützer zu empfangen und ihnen den Weg nach Rafah zu ebnen, begegneten die Sicherheitskräfte ihnen erniedrigend, gefolgt von ihrer umgehenden Abschiebung.

Sie kamen weder mit Waffen noch mit Aufrufen zu Sprengstoffanschlägen oder Sabotageakten. Vielmehr brachten sie nichts als ihre Herzen mit, erfüllt von der Hoffnung, ein Zeichen zu setzen im Angesicht des tagtäglichen Blutvergießens an ihren muslimischen Geschwistern. Doch am Flughafen Kairo angekommen wurden sie einsperrt, verhört wie Kriminelle, vor die Wahl gestellt zwischen Inhaftierung und Abschiebung, so, als ob Solidarität mit Gaza unter diesem Regime ein staatsfeindlicher Akt wäre!

Es ist naiv zu glauben, dieser Vorfall sei bloßer Zufall oder schlicht Teil von Grenzkontrollen, wie das ägyptische Außenministerium heuchlerisch behauptete. Jeder weiß, dass der Grenzübergang Rafah vollständig unter ägyptischer Kontrolle steht. Ob Rafah geöffnet wird oder geschlossen bleibt ist einzig vom Willen des Regimes abhängig. Doch diese Kontrolle wurde nie im Sinne der Muslime Gazas ausgeübt. Vielmehr wird sie als Druckmittel missbraucht, im Namen der „Souveränität“ des ägyptischen Nationalstaates, die faktisch ausschließlich der Sicherheit des zionistischen Gebildes dient.

Wer Grenzübergänge schließt, Hilfeleistungen blockiert, Konvois aufhält, Solidaritätskundgebungen unterdrückt und die Empörung der Muslime als „Gefahr für die Sicherheit“ einstuft, kann unmöglich mit Ignoranz oder Unvermögen entschuldigt werden. Er ist Mittäter.

Die Muslime Gazas, wie alle unterdrückten Muslime weltweit, dürfen nicht der Ermordung, der Belagerung, dem Aushungern und der Zerstörung überlassen werden, ohne dass die Umma ihnen beisteht. Insbesondere betrifft das solche, die die Mittel und die Fähigkeit haben, Hilfe zu leisten. Das ägyptische Regime mitsamt seiner Armee, Apparate und Kapazitäten zählt zu jenen, denen die Unterstützung obliegt. Doch schweigt es nicht nur, nein, vielmehr vernachlässigt es eine Pflicht. Denn Allah, der Erhabene, sprach:

(وَإِنِ اسْتَنْصَرُوكُمْ فِي الدِّينِ فَعَلَيْكُمُ النَّصْرُ)

Wenn sie euch jedoch um der (euch gemeinsamen) Religion willen um Hilfe bitten, dann obliegt euch die Hilfe (8:72)

Wenn schon das bloße Bitten um Hilfe den Beistand zur Pflicht erhebt, wie steht es dann erst um den unaufhörlichen Hilferuf Gazas, den die islamische Umma mit unübersehbarer Entschlossenheit beantwortet? Was war die Reaktion des ägyptischen Regimes? Es verweigerte nicht nur die Unterstützung, es untersagte selbst die Hilfeleistung jener, die bereit waren, den Muslimen endlich beizustehen. Und mehr noch: Es machte aus Solidarität einen Akt der Bedrohung, was an und für sich ein Beweis für seine bewusste Entscheidung ist, sich an die Seite des Feindes dieser Umma zu stellen und die Palästinafrage als lästige Bürde zum Verstummen zu bringen.

Die ägyptische Armee und das Regime halten die militärische und politische Macht des Landes in Händen. Sie müssen ihre Streitkräfte in Bewegung setzen um den Grenzübergang mit Gewalt zu öffnen, die Belagerung Gazas zu durchbrechen, die Bastionen der Zionisten zu zerschmettern und Palästina zu befreien. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Stillstand. Statt auf Einverständnis von Seiten der Amerikaner oder aus Tel Aviv zu warten ist Tatkraft gefragt.

Palästina ist heiliger islamischer Boden, der unter Besatzung steht. Seine Befreiung ist Pflicht für alle Muslime – vorrangig aber für die Armeen. Diese Pflicht wird nicht aufgehoben, nur weil eine gewisse Zeit verstrichen ist. Auch internationale Abkommen oder verräterische Verträge ändern daran nichts. Der Gesandte Allahs (s) sagte:

«فُكُّوا الْعَانِي»

„(…) und befreit den Gefangenen.”

Wo also sind die Armeen, die sich bereiterklären, tausende von Gefangenen aus den Kerkern der Zionisten zu befreien? Wo sind die Armeen, wenn es um die Befreiung der Bewohner des Gazastreifens geht, die ja Geiseln in einem gigantischen Freiluftgefängnis sind, dessen Grenzen auf einer ohnehin fragwürdigen „Souveränität“ basieren, die mit dem Islam nichts zu tun hat.

Die symbolische Aktion der Aktivisten mag militärisch wirkungslos gewesen sein, doch sie zeugt von einem fortgeschrittenen Bewusstsein in der Umma. Die islamische Umma ist lebendig und hat ihre Pflicht nicht vergessen. Das Problem liegt nicht beim Volk, sondern bei jenen Regimen, die das zionistische Gebilde beschützen, offen oder verborgen Schritte in Richtung Normalisierung mit diesem unternehmen und die Umma für ihren Glauben, ihre Überzeugungen und ihre Haltung bekämpfen.

Das ägyptische Regime ist kein untätiger Zuschauer. Es ist aktiver Teil der Belagerung Gazas. Seine Komplizenschaft übertrifft bisweilen die Verbrechen der Zionisten, da es jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer im Keim zu ersticken versucht, Aktivisten schlägt, Journalisten verfolgt, Solidaritätsbekundende abschiebt und jede Stimme verstummen lässt. Es weiß nämlich, dass jede ununterdrückte Stimme seine Unrechtsherrschaft und seine Unterwürfigkeit gegenüber der kolonialen Ordnung bedroht.

Eines der größten Unheile, die die Sykes-Picot-Regime hinterließen, war die Verbreitung des Konzepts der „nationalen Souveränität“. Dadurch wurden die Muslime entfremdet. Marokkanische Muslime wurden zu Fremden in Ägypten, ägyptische Muslime zu Fremden in Syrien und jordanische Muslime erscheinen in Palästina als fremd. Das widerspricht dem Islam, in dessen Schmelztiegel die Muslime zu einer Umma wurden, ohne Grenzen, ohne Pässe, ohne Visa. Braucht ein marokkanischer Muslim ein Visum, um nach Palästina zu reisen? Muss er sich darüber befragen lassen, ob er sich mit seinen unterdrückten Geschwistern solidarisch zeigt? Ist Beistand etwa eine Straftat und Verrat zur Staatsräson in den Augen dieser Marionettenregime geworden?

Was sich am Flughafen Kairo ereignete, war kein Einzelfall. Vielmehr ist es eines der Symptome einer schwerwiegenden Krankheit, die das herrschende Regime befällt: sein Verrat gegenüber dem Islam und den Muslimen und seine Verwicklung in das amerikanisch-zionistische Projekt zur Endlösung der Palästinafrage.

Dieses Regime kann nicht zusammengeflickt werden. Es muss entwurzelt und vollständig ersetzt werden. An seiner statt muss das rechtgeleitete Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums etabliert werden, ein islamisches System, das die bewaffneten Streitkräfte der Muslime zur Befreiung der Al-Aqsa-Moschee aufmarschieren lässt und das Banner des Islam hochhält. Die Umma, insbesondere ihre Jugend, muss erkennen: Der Weg nach Palästina führt nicht über Appelle an Regime oder symbolische Märsche, so bedeutsam sie auch seien mögen. Er führt einzig und allein über einen fundamentalen Wandel in den muslimischen Ländern, über die Errichtung des islamischen Staates, der nichts kennt außer Sieg oder Märtyrertum.

Ihr Soldaten des Köchers! Die Befreiung Palästinas ist eure Pflicht – und nach dem Glauben gibt es keine größere Pflicht als diese. Die Vertreibung der militärischen Präsenz der kuffār (Ungläubigen) aus den Ländern der Muslime ist eure oberste Pflicht. Wird ein Angriff auf muslimischen Boden verübt, oder ist ein solcher zu erwarten, so ist der ǧihād verpflichtend, und zwar solange, bis das Gebiet zur Genüge verteidigt wurde. Gelingt es dem Feind, die Kontrolle über muslimischen Boden zu übernehmen, so weitet sich die Pflicht auf das benachbarte Gebiet aus. Dies führt sich so lange fort, bis die Verpflichtung letztlich alle Muslime umfasst. Erlangt der Feind die Kontrolle über ein spezifisches Gebiet, so wird der ǧihād für die Menschen in diesem spezifischen Gebiet, die Gefangenen also, zu einer wünschenswerten Angelegenheit (nāfila), bleibt jedoch für die Umgebenden verpflichtend. Wenn das Regime den ǧihād untersagt, gilt: „Was zur Erfüllung einer Pflicht notwendig ist, ist selbst Pflicht.“ Somit ist die Beseitigung dieses Regimes Pflicht, um den ǧihād wiederherzustellen, die Länder des Islams zu befreien, ihre Heiligtümer zu schützen, und mehr noch: um die höchste aller Pflichten zu verwirklichen, nämlich die Herrschaft des Islams in Form des rechtgeleiteten Kalifats gemäß dem Plan des Prophetentums wiederherzustellen.

Ihr Soldaten des Köchers! Ihr wart und seid der Schild der Umma, eine Waffe in ihrer Hand. Drum reißt euch los von den Ketten eurer Herrscher und durchbrecht die Fesseln der Privilegien, Ränge und Gehälter, mithilfe derer sie euch lähmen. Legt eure Hände in die Hände derer, die euch führen zu einem Paradies, so weit wie die Himmel und die Erde, denn das ist wahrlich besser für euch und bei Allah beständiger. Setzt euch für die Belange eurer Umma ein und ermöglicht es ihr, ihre Autorität unter dem Banner des Islam wiederzuerlangen, und zwar durch die Wiedererrichtung des rechtgeleiteten Kalifats gemäß dem Plan des Prophetentums.

(وَمَا لَكُمْ لَا تُقَاتِلُونَ فِي سَبِيلِ اللهِ وَالْمُسْتَضْعَفِينَ مِنَ الرِّجَالِ وَالنِّسَاءِ وَالْوِلْدَانِ)

Was ist mit euch, dass ihr nicht auf Allahs Weg, und (zwar) für die Unterdrückten unter den Männern, Frauen und Kindern kämpft? (4:75)

Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Ägypten

المكتب الإعلامي لحزب التحرير
Ägypten wilaya
عنوان المراسلة و عنوان الزيارة
تلفون: 
www.hizb.net; www.hizb-ut-tahrir.org; www.hizbuttahrir.today
E-Mail: info@hizb.net

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder