Media Office
Ägypten wilaya
H. 7 Dhu al-Hijjah 1446 | No: 1446/35 |
M. Dienstag, 03 Juni 2025 |
Presseverlautbarung
Wenn selbst aus dem Ausland Hilfe und Solidarität kommt – warum schweigt dann die ägyptische Armee?
Zu einer Zeit, in der die Massaker an der Bevölkerung Gazas immer grausamer werden und der Boden unter den Füßen der Unterdrückten brennt, berichten amerikanische Medien groß über einen jungen muslimischen Mann aus Ägypten namens Mohammed Sabri Sulaiman. Ihm wird vorgeworfen, bei einer pro-zionististischen Demonstration in den USA Brandflaschen geworfen und „Freiheit für Palästina“ gerufen zu haben. Während über die angewandten Mittel und Methoden diskutiert wird, darf der eigentliche Kern dieses Ereignisses nicht übersehen werden: Ein junger Muslim vom anderen Ende des Ozeans, getrieben vom Schmerz seines Herzens und dem Leid seiner Umma, erhob seine Stimme, um ein Zeichen gegen das weltweite Schweigen und den Verrat der arabischen Welt angesichts des Genozids in Gaza zu setzen.
Dieses Ereignis ist nicht nur eine individuelle Tat; es ist ein Aufschrei der Würde und Solidarität, der den Zustand einer Umma offenbart, die unter ihren Armeen und Herrschern niemanden findet, der den Unterdrückten beisteht. Was dieser junge Mann tat, verkörpert den Zorn im Herzen eines Muslim, dessen Glaube und Würde es ihm nicht erlauben, tatenlos zuzusehen, wie seine Geschwister in Gaza ermordet werden.
Gleichzeitig offenbart sich das wahre Gesicht der arabischen Regime – allen voran des ägyptischen Regimes. Dessen anhaltendes Versagen zeigt sich in seiner aktiven Beteiligung an der Belagerung Gazas: durch das Schließen der Grenzübergänge, das Blockieren von Hilfsgütern und sogar durch die Lieferung von Gas an die Zionisten sowie die sicherheits- und außenpolitische Koordination mit ihnen. Der Verrat beschränkt sich längst nicht mehr nur auf das Politische – er reicht bis in die religiöse und mediale Mobilisierung. Staatsnahe Gelehrte werden mobilisiert, um das Schweigen zu rechtfertigen und das Bewusstsein der Menschen zu verzerren – mit dem Ziel, die Auseinandersetzung auf eine rein „humanitäre“ Angelegenheit zu reduzieren, losgelöst von Befreiungskampf und ǧihād.
Hier ergibt sich die entscheidende Frage: Wo bleibt die ägyptische Armee? Wo sind jene, die die die Ruhmestaten des Oktoberkriegs besingen und sich auf ihre Geschichte voller Heldentum berufen? Gibt es unter ihnen keinen Vernünftigen, der sieht, wie die Kinder und Frauen Gazas abgeschlachtet und Gebetsstätten bombardiert werden? Sehen sie nicht die Gräueltaten und Verbrechen, die die Zionisten tagtäglich begehen? Oder sind sie durch politische Befehle abgestumpft und zu Hütern kolonialer Grenzen geworden, statt Beschützer der Umma zu sein?
Das ägyptische Regime wacht über der Sicherheit „Israels“, indem es Gaza von Hilfen abschneidet, die Grenzübergänge schließt und mit Medien- und Politkampagnen versucht, diejenigen zu diskreditieren, die Solidarität mit Gaza zeigen und indem Widerstandskämpfer des Terrorismus bezichtigt werden.
Selbst die Gelehrten, die eigentlich als Erben der Propheten gelten, sind zwischen Angst und Eigeninteresse verfangen. Einige schweigen, andere unterstützen die Machthaber und rechtfertigen ihr würdeloses Verhalten mit „Realismus“. Mit Ausreden wie fiqh ul-maṣlaḫa („nutzenorientierte Rechtsfindung“) und ḫikma („Weisheit“) betäuben sie das Bewusstsein der Umma. Dabei vergessen sie, dass der ǧihād eine Verpflichtung und das Gute zu Gebieten eine unerlässliche Pflicht ist.
Volk von Ägypten, ihr Nachkommen von Salahuddin und Qutuz: Ist es nicht an der Zeit, diese Realität abzulehnen?! Wann sagt ihr „genug“ zu einem Regime, das im Namen eures Landes das gesegnete Palästina verrät? Ist es nicht eine Schande, dass Ägypten an den Grenzen Gazas steht und nicht zur Hilfe eilt?
Die Tat von Mohammed Sabri Sulaiman beweist, dass es in der Umma Menschen gibt, deren Gefühle noch lebendig sind. Das eigentliche Problem ist jedoch, dass diese Solidarität nur von Einzelnen kommt, während die Umma insgesamt nur zusieht und ihre Armeen schweigen. Genau dieses Schweigen lässt die Besatzung weiterbestehen.
Offiziere und Soldaten der Armee Ägyptens: Ihr seid die wahren Entscheidungsträger. Die Grenzübergänge liegen in euren Händen, die Grenzen unter euren Füßen, und die Schreie aus Gaza erreichen euch. Welche Ausrede habt ihr für euer Schweigen? Lasst euch nicht von politischen Befehlen täuschen und nicht von medienwirksamer Rhetorik blenden. Ihr seid Allah gegenüber verantwortlich, nicht euren Anführern. Fürchtet ihr nicht, dass ihr am Tag des Gerichts zur Rechenschaft gezogen werdet für das Blut der Kinder? Für das Leid der Mütter? Für die bombardierten Moscheen, während ihr in der Nähe wart?
Wir rufen nicht zu Chaos oder blindem Aufstand auf. Vielmehr fordern wir euch auf, dem zu folgen, was Allah (t) euch befohlen hat: Unterstützer Seines dīn zu sein, eurer Umma beizustehen und nicht gegen sie eure Waffen einzusetzen. Nutzt eure Waffen, um die Unterdrückten zu schützen, nicht die Verräter. Handelt wie die Ansar, die zum Propheten (s) sagten: „Wenn du uns über das Meer führst, folgen wir dir.“
Das Rechtgeleitete Kalifat nach dem Plan des Prophetentums ist die fundamentale Lösung für die Umma. Denn das Kalifat bündelt die Kräfte der Umma, lenkt ihre Entschlossenheit zur Befreiung, bricht die Macht der Besatzer, setzt der Zusammenarbeit mit den Feinden der Umma ein Ende und führt sie zurück zu ihrer Rolle als die beste Gemeinschaft, die je für die Menschheit hervorgebracht wurde.
O Allah, in der Armee Ägyptens gibt es aufrichtige Männer. So bewege ihre Herzen, befreie ihren Willen, schenke ihnen die Ehre des Sieges und stelle sie an die Seite jener, die durch den Verrat der Verräter keinen Schaden nehmen.
(وَمَا لَكُمْ لَا تُقَاتِلُونَ فِي سَبِيلِ اللهِ وَالْمُسْتَضْعَفِينَ مِنَ الرِّجَالِ وَالنِّسَاءِ وَالْوِلْدَانِ)
Und was ist mit euch, dass ihr nicht kämpft auf Allahs Weg für die Schwachen unter den Männern, Frauen und Kinder. (4:75)
Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Ägypten
المكتب الإعلامي لحزب التحرير Ägypten wilaya |
عنوان المراسلة و عنوان الزيارة تلفون: www.hizb.net; www.hizb-ut-tahrir.org; www.hizbuttahrir.today |
E-Mail: info@hizb.net |