Media Office
Usbekistan
H. 23 Shawwal 1446 | No: 1446/11 |
M. Montag, 21 April 2025 |
Presseverlautbarung
Russland versucht, seinen Einfluss in Zentralasien aufrechtzuerhalten
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, gab am 17. April auf einer Pressekonferenz bekannt, dass Außenminister Sergej Lawrow am 22. und 23. April der usbekischen Hauptstadt Taschkent einen offiziellen Besuch abstatten werde. Im Rahmen dieser Reise sind Treffen mit dem Präsidenten Usbekistans sowie ausführliche Gespräche mit Außenminister Baxtiyor Saidov geplant.
Lawrows Besuch in Taschkent wird als notwendiger Schritt auf dem geopolitischen Schachbrett betrachtet. Denn angesichts der raschen Bewegungen von Seiten Chinas, der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten in Zentralasien – insbesondere in Usbekistan – versucht Russland, seinen Einfluss in dieser Region und vor allem in Usbekistan zu wahren. Der Besuch stellt somit ein diesbezüglich klares diplomatisches Zeichen dar. Erwähnenswert ist, dass der usbekische Verteidigungsminister Generalmajor Schuhrat Cholmuchamedow am 22. Januar 2025 offiziell eine russische Militärdelegation unter Leitung des neuen Verteidigungsministers Andrej Beloussow empfing. Im Zuge dieses Besuchs unterzeichneten beide Seiten den Kooperationsplan 2025 zwischen den Verteidigungsministerien Russlands und Usbekistans sowie das Strategische Partnerschaftsprogramm 2026–2030 im militärischen Bereich. Vor diesem Hintergrund gewinnt Lawrows Besuch zusätzlich an Bedeutung.
Während Beloussow das usbekische Regime mit der Behauptung in die Schranken wies, Russland sei der alleinige Garant für die regionale Sicherheit, will Lawrow, Usbekistan wieder als „engen Nachbarn“ positionieren – was impliziert, dass Usbekistan kein Teil des großen Spiels ist, sondern ein einfacher Spieler. Wie allgemein bekannt, erschien dem usbekischen Präsidenten Mirziyoyev nach seinem Staatsbesuch in Frankreich – und insbesondere nach dem ersten EU-Zentralasien-Gipfel Anfang dieses Monats – die „ferne Galaxie“ verlockender denn je. Das Bergbauabkommen, das nach Gesprächen der usbekischen Delegation mit US-Beamten in Washington unterzeichnet wurde, sowie Usbekistans vollständige Mitgliedschaft in der globalen Koalition zur Bekämpfung des IS haben zudem Bedenken in China ausgelöst. Russland seinerseits verfolgt gegenüber China einen vorsichtigen Kurs – man ist Rivale unter dem Deckmantel einer „Partnerschaft“, wenn es um die Wahrung und Ausdehnung des wirtschaftlichen Einflusses in der Region geht.
Selbstverständlich wird Lawrow bei seinem Besuch in Usbekistan Themen wie Sicherheit und Arbeitsmigranten ansprechen – beides Druckmittel Russlands. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der usbekischen Mitgliedschaft in regionalen Organisationen wie der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) liegen, die darauf abzielen, Usbekistan in russischer Einflusssphäre zu halten. Darüber hinaus haben der Ukraine-Krieg, die westliche Blockade der Kommunikationswege nach Europa sowie die verhängten Sanktionen die Wichtigkeit von Transitkorridoren, die Russland mit Süd- und Ost-Eurasien verbinden, deutlich erhöht. In diesem Zusammenhang gewinnt die Rolle des Internationalen Nord-Süd-Transportkorridors an Gewicht. Die Route dieses Korridors könnte verkürzt werden, wenn sie durch Afghanistan führen würde – ein Grund, warum Russland die Taliban offiziell von seiner „Liste terroristischer Organisationen“ gestrichen hat. Und nun versucht Lawrow, mit der usbekischen Regierung eine einheitliche Position in der Taliban-Frage festzulegen. Kurz gesagt: Mit diesem Besuch will Russland seinen Einfluss in Zentralasien sichern und weiter festigen.
An die Führer des usbekischen Regimes:
Wir erinnern euch daran, dass nicht nur Russland, sondern auch China, die USA und Europa kolonialistische Mächte sind – eine gefährlicher als die andere. Ihr Ziel ist es, wie Blutegel, den Muslimen und schwächeren Völkern das Blut auszusaugen, sie durch jede Form der Aggression gefügig und zu hilflosen, bedürftigen Menschen zu machen, die vor ihnen knien und permanent um Hilfe bitten. Sie wollen euch wie „alte Lappen“ benutzen, um die Ehre und den Stolz der Menschen zu brechen. So sehr ihr euch ihnen auch unterwerft, sie werden nicht zögern, euch eines Tages wie Gaddafi, Saddam und andere zu opfern. Schlimmer noch: Ihr werdet den Zorn Allahs auf euch ziehen und sowohl im Diesseits als auch im Jenseits Reue empfinden. Allah (t) sagt:
(وَمَنْ أَعْرَضَ عَن ذِكْرِي فَإِنَّ لَهُ مَعِيشَةً ضَنكاً وَنَحْشُرُهُ يَوْمَ الْقِيَامَةِ أَعْمَى)
Wer sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, für den ist gewiss ein bedrücktes Leben bestimmt, und am Tag der Auferstehung werden Wir ihn blind auferwecken.[20:124]
Unterwerft euch nicht den gierigen Kolonialmächten, sondern gehorcht Allah und Seinem Gesandten (s) und wählt die Ehre des Islam statt die Demütigung durch die Ungläubigen.
(وَلِلَّهِ الْعِزَّةُ وَلِرَسُولِهِ وَلِلْمُؤْمِنِينَ وَلَٰكِنَّ الْمُنَافِقِينَ لَا يَعْلَمُونَ)
Doch die Ehre gehört Allah, Seinem Gesandten und den Gläubigen, doch die Heuchler wissen es nicht [63:8]
Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Usbekistan
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