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Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Nachricht- Kommentar

Einhundert Jahre ohne Kalifat: Ein Verlust für Afrika und für die ganze Menschheit

Nachricht:

Am 1. Rajab 1442 n. H./13. Februar 2021 n. Chr. nahm Hizb-ut-Tahrir /Tansanien an der internationalen Kampagne, die unter dem Titel „Der einhunderste Jahrestag der Zerstörung des Kalifats“ teil, der Katastrophe, die sich im Rajab 1442 n. H./März 1924 n. Chr. ereignete

Kommentar:

Die Muslime in Afrika sind ein Teil der islamischen Umma. Afrika ist der erste Kontinent, auf den der Islam nach der Arabischen Halbinsel gelangte: Einhundert Jahre ohne Kalifat ist von großer Wichtigkeit für Afrika.

Der Islam erreichte den afrikanischen Kontinent bereits in sehr früher Zeit, als der Gesandte Muhammad (s) einige seiner Gefährten unter Leitung Jafars (ra) nach Äthiopien schickte. In diesem Zeitraum trat ein Teil Afrikas zum Islam über. Später wurden sie Teil des Kalifats, und zwar in der Zeit ʿUmar ibn al- Ḫaṭṭābs (ra) nach der Eröffnung Ägyptens im Jahr 20 der Hijra (641 christlicher Zeitrechnung), Libyens im Jahr 21 d.H. (642 n. Chr.) und in der Zeit ʿUṯmāns, als Tunesien im Jahr 27 d.H. (647 n.Chr.) eröffnet wurde. Der Islam breitete sich unter anderem über den Weg der Händler immer weiter aus, bis er den gesamten Kontinent umfasste.

Das Kalifat hatte einen großen Anteil daran, dass sich Afrika im Bereich Kultur, Bildung, Sprachen u.s.w. entwickelte. Nachdem die Menschen in Ostafrika mit anderen Muslimen in Interaktion traten, besonders unter dem abbassidischen Kalifat, bildete sich eine Sprache heraus, die Swaheli genannt wird. Darin steckt der Begriff „Sahel“, das arabische Wort für „Küste“.

Die swahilische Sprache besteht zu einem großen Teil aus arabischen Wörtern, sodass sich die Gesellschaft an der Küste Ostafrikas jahrhundertelang eines hohen Niveaus im Lesen und Schreiben erfreute. Das Swahili wurde im Schriftlichen durch das arabische Alphabet wiedergegeben. Das ging bis zum Jahr 1960, als Englisch die swahilische Sprache verdrängte und die arabischen durch lateinische Buchstaben ersetzt wurden.

An der Küste Ostafrikas (Tansania) wurden größtenteils afrikanisch-islamische Provinzen gegründet, wie Kilwa und Sansibar. Der große muslimische Entdecker Ibn Batuta beschrieb Kilwa als „eine der schönsten Städte“.

Als Afrika in Teilen dem Kalifat unterstand, lebten sowohl Muslime als auch Nichtmuslime unter dessen Schutzes. Der Staat stellt ihnen die Möglichkeit der islamischen Bildung und auch anderer Bereiche zur Verfügung, sodass Handwerk und Kunst weitervererbt wurden. Was man bis heute überall besichtigen kann, sind architektonische Bauwerke an den unterschiedlichsten Orten, wie die Moscheen Masjid al-Sahaba in Masawa/Eritrea, Masjid al-Qiblatain in Zila/Somalia, Masjid Najash (Najash/Äthiopien) und Masjid Amr ibn al-Aas (Kairo/Ägypten), die in den Jahren 610 (n.Chr.), 620, 630 und 641 erbaut wurden.

Zahlreiche islamische Länder und Städte Afrikas, wie Mali, Ghana, Kilwa Timbuktu und noch viele mehr entwickelten sich unter dem Kalifat und wurden stark von diesem Staat beeinflusst, was zu vermehrter Handelstätigkeit, zu starken Ländern und einen islamischen Stempel in den Städten hinterließ.

Im Jahr 895 n. Chr. wurde die allererste bekannte Universität der Welt eröffnet. Bekannt ist sie heute als die Qarawain-Universität und wurde von einer Frau namens Fatima bint Muhammad al-Fahriya gegründet. Eine große Anzahl afrikanischer und ausländischer Studenten absolvierten dort ihr Studium.

Das Kalifat hat Afrika nicht kolonialisiert, denn der Kolonialismus stammt vom Kapitalismus. Die Völker Afrikas akzeptierten den Islam. Das Kalifat hatte Einfluss auf deren Leben. Dem Kalifat gelang es, die Völker im Schmelztiegel des Islam als Teil der Umma miteinander zu verbinden, ihren Lebensstandard zu erhöhen und, als Nordafrika noch Teil des Kalifats war, die Armut in den Ländern Afrikas zu bekämpfen. Yaḥyā bin Saʿīd, der unter dem Kalifen Umar bin Abdulaziz Gouverneur war, berichete einmal: „ʿUmar bin ʿAbdulʿazīz entsandte mich nach Afrika, um die Zakat-Gelder einzusammeln. Ich sie sammelte sie und verteilte sie an die Armen und fand niemanden mehr, der sie hätte nehmen können. So habe ich Sklaven zu ihrer Freilassung gekauft.“ (Ibn Abd al-Hakam, Abdallah 1994, Der gerechte Kalif Umar bin Abdulaziz, fünfter rechtgeleiteter Kalif, Dar al-Fadila)

Unter dem Dach des Kalifats entwickelte sich Afrika. Doch mit der Schwäche des Staates zu Beginn des 19. Jahrhunderts und seiner späteren Zerstörung im Jahr 1924, wurde Afrika zu einer Stätte für die ungläubigen Kolonialisten, die die immensen Bodenschätze plünderten und sie unter sich aufteilten, was wiederum für endlose Kriege überall auf dem Kontinent sorgte. Afrika fiel in die Hände der gierigen Kapitalisten. Alle vorher hart erarbeiteten Entwicklungen wurden zunichtegemacht. Daneben existierte der Sklavenhandel, für den Afrikaner in Gefangenschaft genommen wurden, um sie für die Arbeit auf den Plantagen und in den Fabriken Amerikas und der Karibik zu versklaven.

Selbst nachdem Afrika in den Sechzigerjahren seine „Unabhängigkeit“ erlangte, setzten die Kapitalisten ihren Kolonialismus in Afrika in Form neuer Methoden fort. Das taten sie durch die Instrumentalisierung der Afrikaner selbst, indem diese stellvertretend an die Macht gehievt wurden und kolonialistische Organisationen wie die UNO, die Weltbank, den IWF und die Afrikanische Union genutzt wurden, um Afrika in die Armut zu treiben. So ist Afrika heute zum Armenhaus verkommen und immens hoch veschuldet. Die Auslandsverschuldung Subsahara-Afrikas lag 2018 bei 493 Milliarden Dollar. 2008 lag sie noch bei 181 Milliarden Dollar. (aus: Die Statistik der globalen Schulden 2020, Weltbank)

Den Afrikanern wird es nicht gelingen, dem Teufelskreis von Armut und Stagnation zu entkommen, solange sie dem kolonialistischen Kapitalismus unterstehen. Gelungen würde dies allein unter dem Dach des Islam in einem Kalifat, so wie es schon einmal gelungen ist.

Im Rahmen dieser weltweiten Kampagne „ Der einhundertste Jahrestag der Zerstörung des Kalifats“ sagen wir den Völkern in Afrika, von Südafrika bis Ägypten, von Senegal bis Somalia, dass der einzige Weg, um die Ketten des Kolonialimsus zu sprengen und eine Blütezeit herbeizuführen, nur durch die Umsetzung des Islam unter dem islamischen Kalifat gelingen kann. Brecht auf mit Hizb-ut-Tahrir und unterstützt ihn. Denn er ist wahrlich in der Lage, die Muslime und die Menschheit mittels die Islam zu befreien.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Sa´id Bitumwa
Mitglied des Medienbüros von Hizb-ut-Tahrir in Tansania
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