Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Das Kalifat allein ist der Garant für die Wahrung der Rechte der christlichen und jüdischen Nichtmuslime

Hizb-ut-Tahrir trägt seit seiner Gründung in Jerusalem durch den muǧtahid und Richter Taqiudddin al-Nabhani die daʿwa an die Muslime ebenso wie an die Nichtmuslime. Er arbeitet Tag und Nacht in Befolgung folgender Aya:

(قُلْ يَا أَهْلَ الْكِتَابِ تَعَالَوْا إِلَىٰ كَلِمَةٍ سَوَاءٍ بَيْنَنَا وَبَيْنَكُمْ أَلَّا نَعْبُدَ إِلَّا اللَّهَ وَلَا نُشْرِكَ بِهِ شَيْئاً وَلَا يَتَّخِذَ بَعْضُنَا بَعْضاً أَرْبَاباً مِّن دُونِ اللَّهِ فَإِن تَوَلَّوْا فَقُولُوا اشْهَدُوا بِأَنَّا مُسْلِمُونَ)

Sprich: „O Leute der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch, dass wir nämlich nur Allah dienen und nichts neben Ihn stellen und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen außer Allah.“ Und wenn sie sich abwenden, so sprecht: „Bezeugt, dass wir (Ihm) ergeben sind.“ (3:64)

Er strebt danach, sein Ziel zu erreichen: Die Wiederaufnahme des islamischen Lebens durch die Errichtung des Kalifats, auf das die Augen aller gerichtet waren und unter dessen Obhut sich sowohl Muslime als auch Nichtmuslime eines würdevollen Lebens erfreuen konnten. Es ist ein Staat, der seinesgleichen sucht. Wie auch nicht, wenn Allah (t) doch in Ansprache an Seinen ehrenwerten Propheten (s) sagt:

(وَمَا أَرْسَلْنَاكَ إِلَّا رَحْمَةً لِلْعَالَمِينَ)

Und wir sandten dich nur als Barmherzigkeit für die ganze Welt. (21:107)

Der Islam mahnte dazu, die Schutzbefohlenen gut und milde zu behandeln und sie in ihren Angelegenheiten zu unterstützen. Die Muslime sind verpflichtet, ihr Leben, ihr Vermögen und ihre Ehre zu schützen und ihnen Nahrung, Unterkunft und Kleidung zu garantieren. Der Gesandte Allahs (s) sagte:

«أَطْعِمُوا الْجَائِعَ وَعُودُوا الْمَرِيضَ وَفُكُّوا الْعَانِيَ»

Füttert die Hungrigen, besucht die Kranken und befreit die Gefangenen. (Bei Bukhari überliefert)

Eine der letzten Ermahnungen des Propheten (s) auf dem Sterbebett lautete:

«...فَاسْتَوْصُوا بِالْقِبْطِ خَيْراً»

Handelt freundlich gegenüber dem Kopten. (Al-Hakim in al-Mustadrak)

Die Ahl al-Dhimma gelten wie alle übrigen Bürger des islamischen Staates. Sie haben das Recht auf Bürgerbetreuung, das Recht auf Schutz, das Recht auf Sicherung des Lebens, das Recht auf gute, freundliche und würdevolle Behandlung. Sie haben das Recht, sich der muslimischen Armee anzuschließen und mit ihr zu kämpfen. Sie sind allerdings nicht verpflichtet dazu und auch nicht zur Abgabe von Geldern, außer der ǧizya. Ihnen werden keine Abgaben auferlegt, wie es den Muslimen auferlegt ist. Sie haben das Recht auf faire Behandlung und sind verpflichtet, wie die Muslime, andere fair zu behandeln. Sie müssen genauso gerecht behandelt werden, wie die Muslime. Jeder, der die Staatsangehörigkeit trägt und die entsprechende Qualifikation hat, ob Mann oder Frau, Muslim oder Nichtmuslim, hat das Recht, zum Direktor eines Ressorts oder einer Behörde ernannt oder dort angestellt zu werden.

Der Islam beinhaltet zahlreiche Gesetze zum Thema Ahl-ul-Dhimma. Dazu gehört, dass sie nicht von ihrer Religion abgebracht werden und zur Annahme des Islam gezwungen werden dürfen. Es muss ihnen vielmehr überlassen bleiben, was sie glauben, was sie verehren und was sie essen. Ihnen dürfen keine Kosten auferlegt, zu denen die Muslime verpflichtet sind, wie etwa die Ausgaben für den ǧihād, wie die zakāt oder die „bei einer Notwendigkeit zu entrichtenden Steuern“. Die Schutzbefohlenen haben nichts über die ǧizya hinaus, zu zahlen. Über den Propheten (s) wird berichtet:

»...وَإِنَّهُ مَنْ أَسْلَمَ مِنْ يَهُودِيٍّ أَوْ نَصْرَانِيٍّ فَإِنَّهُ مِنَ الْـمُؤْمِنِينَ، لَهُ مَا لَهُمْ، وَعَلَيْهِ مَا عَلَيْهِمْ، وَمَنْ كَانَ عَلَى يَهُودِيَّتِهِ أَوْ نَصْرَانِيَّتِهِ فَإِنَّهُ لا يُفْتَنُ عَنْهَا...»

Und wer zum Islam übertritt, ob Jude oder Christ, so gehört er zu den Gläubigen. Ihm steht zu, was ihnen zusteht und er ist zu dem verpflichtet, zu dem auch sie verpflichtet sind. Und wer bei seinem Judentum oder seinem Christentum bleibt, so darf er nicht davon abgebracht werden.

Die ǧizya ist eine Geldsumme, die von den männlichen Erwachsenen eingenommen wird, wenn dieser dazu in der Lage ist. Denn Allah (t) sagt:

(حَتَّى يُعْطُوا الْجِزْيَةَ عَن يَدٍ وَهُمْ صَاغِرُونَ)

…bis sie die ǧizya aus der Hand entrichten und sie gefügig sind. (9:29)

Hand steht metaphorisch für Fähigkeit. Die ǧizya wird nicht von Frauen und Kindern eingenommen. Und sollte der Dhimmi zum Islam konvertieren oder in Armut geraten, so ist er von der ǧizya befreit. In letzterem Fall übernimmt der Staat dessen Versorgung aus der Staatskasse. Die Ahl ul-Dhimma müssen gut behandelt werden. Sie müssen vor dem Herrscher, vor dem Richter und in der Wahrnehmung der Interessen der Menschen und bei der Anwendung der muʿāmalāt und der Strafgesetze auf gleicher Stufe stehen wie die Muslime, ohne sie zu diskriminieren. Sie müssen sich den Gesetzen des Islam genauso unterwerfen wie die Muslime. Der Staat behandelt sie in ihrer Eigenschaft als Staatsbürger ebenso wie die Muslime. Es existieren im Staat Bezeichnungen wie „Minderheit“ und „Mehrheit“ nicht, wie sie heutzutage gebräuchlich sind. Der Islam betrachtet die Gemeinschaft, die gemäß seiner Ordnung regiert wird, als ein menschliches Ganzes, unabhängig von Konfession und Geschlecht. Die einzige Bedingung ist die Staatsbürgerschaft, d.h. die dauerhafte Niederlassung in dem Staat und die Loyalität ihm gegenüber. Minderheiten existieren nicht, sondern alle Menschen in ihrem menschlichen Dasein gelten als Bürger des islamsichen Staates, solange sie die Staatsbürgerschaft tragen.

Ein lateinischer Historiker berichtete von einer Kampagne der Muslime, die sie 861 n. Chr. zur Eröffnung der Stadt Barcelona führten und erwähnte, dass die Juden den Muslimen dabei geholfen hätten, in die Stadt hineinzukommen. Das beweist, dass die im Norden Spaniens unter christlicher Herrschaft lebenden Juden, die Herrschaft der Muslime der Herrschaft der Christen vorzogen. Einige Christen, die unvoreingenommen über die Vorzüge des islamischen Staates berichteten, schrieben, wie die Christen dort in Gerechtigkeit und Würde lebten, die sie nirgendwo kannten.

Der Historiker Sir Thomas Arnold berichtet in seinem Werk „The Preaching of Islam: A History of the Propagation of the Muslim Faith” Die siegreichen Muslime haben die arabischen Christen seit dem ersten Jahrhundert der hiǧra mit großer Toleranz behandelt. Und diese Toleranz hielt in den nachfolgenden Jahrhunderten fortgesetzt. Wir können zu Recht beurteilen, dass die zum Islam konvertierten christlichen Stämme, ihn aus freiem Willen und aus freien Stücken angenommen haben und dass die arabischen Christen, die in unserer Zeit und den muslimischen Gemeinschaften leben, ein Zeuge dieser Toleranz sind.“

Die deutsche Orientalistin Sigrid Hunke sagt: „Die Araber haben die eroberten Völker nicht gezwungen, sich dem Islam anzuschließen. Die Christen, Zoroastrier und Juden, die vor dem Islam die schlimmsten und schrecklichsten Beispiele religiöser Intoleranz kennengelernt haben, durften ungehindert die Rituale ihrer Religion praktizieren. Die Muslime ließen ihnen ihre Gotteshäuser, ihre Mönche, ihre Rabbiner und ihre Priester, ohne ihnen den kleinsten Schaden zuzufügen. Ist das nicht der Gipfel der Toleranz? Wo in der Geschichte wird von solchen Handlungen erzählt und wann?“ Alkharbutali zitiert aus einem der Bücher des Orientalisten Dozy zur Geschichte des Islam dessen Worte: „Die Toleranz der Muslime gegenüber den Ahl ul-Dhimma und deren gute Behandlung haben dazu geführt, dass sie sich dem Islam zuwandten und dass sie in ihm die Leichtigkeit und die Einfachheit sahen, was sie von ihrer früheren Religion nicht gewohnt waren.“

Gustave Le Bon schreibt in seinem Werk „Die Zivilisation der Araber“: „Macht war kein Faktor für die Verbreitung des Koran, denn die eroberten Araber wurden frei in ihren Religionen gelassen. (…) Wenn es dazu kam, dass die christlichen Völker den Islam annahmen und sich die arabische Sprache aneigneten, so deswegen, weil sich die überlegenen Araber durch die Eigenschaft der Gerechtigkeit kennzeichneten, die die Menschen noch nie zuvor erlebt hatten und wegen der Einfachheit des Islam, was andere Religionen nicht kannten.“

Will Durant schreibt: „In der Zeit des Umayaden-Kalifats genossen die Völker des Bundes, Christen, Zoroastrier, Juden und Sabäer, alle einen Grad der Toleranz, den wir noch nicht einmal heute in christlichen Ländern finden. Sie konnten die Rituale ihrer Religion frei ausüben und ihre Kirchen und Tempel wurden geschützt.“ Ein weiterer französischer Orientalist, der unvoreingenommen war und der sich der Wissenschaftsgeschichte widmete, schrieb: „Die große Toleranz der umayyadischen Kalifen und der Könige der awāʾif erstreckte sich nicht nur auf die Völker, die sie regierten oder auf die Muslime, die aus Afrika und dem Orient kamen, sondern auch auf die christlichen Gelehrten, die aus den entferntesten Ländern kamen, um die Wissenschaften in den unzähligen florierenden Städten zu erhalten, in jenem magischen Gebiet „Andalusien“, in dem das Gros der Denker lebte.“

Zu den muslimischen Kalifen, die sich um die Ahl al-Dhimma sorgten und die dazu mahnten, sie gut zu behandeln, gehörte der zweite rechtgeleitete Kalif Umar bin al-Khattab (r), der sie seinen Nachfolgern besonders ans Herz legte. Der westliche Wissenschaftler Arthur Stanley Tritton wurde 1881 geboren und wurde 1911 als Assistenzlehrer für Arabisch in Edinburgh und 1919 in Glasgow eingesetzt. 1921 wurde er zum Professor für Arabisch an der Aligarh University in Indien ernannt. 1931 wurde er Dozent für Arabisch an der School of Oriental Studies. Zu seinem historisch-wissenschaftlichen Erbe gehört „Die Kalifen und ihre nichtmuslimischen Untertanen“ (1930), „Muslimische Theologie“ (1947), „Islam: Glaube und Praktiken“ (1951) und „Materialien zur muslimischen Bildung im Mittelalter“ (1957). Dieser große Wissenschaftler schreibt über die letztwillige Verfügung des Amir al-Mu´minun Umar bin al-Khattab (r) bezüglich der Ahl al-Dhimma: „Als der Todeszeitpunkt Umar bin al-Khattabs näherrückte, trug er, als er auf dem Sterbebett lag, seinem Nachfolger auf: Ich trage dem Kalifen nach mir auf, die Ahl al-Dhimma gut zu behandeln und dass er den Vertag mit ihnen erfüllt, dass er hinter ihnen kämpft und ihnen nichts aufbürdet, was sie nicht tragen können.“

Und so sehen wir, wie fair der Islam zu den Ahl al-Dhimma ist und wie er ihnen Gerechtigkeit und Würde im Staat des Islam garantiert. Und wir sehen, wie die Ahl al-Dhimma diese Erfahrung machten und es während der Jahre der islamischen Herrschaft erlebten.

Das sind nur einige Fragmente aus einigen Aussagen unvoreingenommener, westlicher Wissenschaftler und Denker. Die Ahl al-Dhimma lebten unter der Obhut dieser Gesetze viele Jahrhunderte lang. Während dieser Zeit wurden sie gut behandelt und adäquat betreut, was die Christen von Bilad al-Sham dazu animierte, sich während der Kreuzzüge den Muslimen anzuschließen. Den Menschen im Ausland sind die gute Behandlung der Ahl al-Dhimma und die Sicherung ihrer Rechte zu Ohren gekommen , sodass die Juden Spaniens den Muslimen dabei halfen, den Andalus zu eröffnen. All das passierte in der Zeit, als von anderen Ländern, die Rechte eroberter Völker mit Füßen getreten und alles andere als gewahrt wurden.

Umar bin al-Khattab (r) ging einmal an einem alten Mann von den Ahl al-Dhimma vorbei, der an den Türen der Menschen bettelte. Da fragte er ihn: „Was ließ dich darauf zurückgreifen, was ich sehe?“ Er antwortete: „Die ǧizya, das Alter und die Not.“ Da erwiderte Umar: „Wir waren dir gegenüber nicht fair! Wir nahmen die ǧizya von dir in deinen jungen Jahren und haben dich in deinem Alter alleine gelassen.“ Er nahm ihn mit in sein Haus und gab ihm, was er benötigte. Danach schickte er ihn zum Schatzmeister der Staatskasse und befahl ihm, ihn von der ǧizya zu befreien und ihm etwas aus der Schatzkammer zu geben. Und die Geschichte von Umar bin al-Khattab, in der er die Ungerechtigkeit beseitigte, die Ibn Amr ibn al-Aas, Gouverneur von Ägypten, gegen den Kopten begangen hatte, ist berühmt. Der Kalif Umar befahl nämlich dem Kopten, sich an dem Sohn des Gouverneurs im Beisein von dessen Vater zu rächen! Ebenfalls ist die Geschichte Ali bin Abu Talibs berühmt, wo es um den Schutzschild ging, den ein Dhimmi an sich genommen hatte und diese Angelegenheit vor den Richter gebracht und die Fairness und Gleichbehandlung vor der Justiz veranschaulicht wurde.

Die Zeugnisse für die gute Behandlung seitens des islamischen Staates gegenüber den Ahl al-Dhimma sind kaum fassbar. Sie werden bis heute von den Bewohnern Siziliens in Italien und anderer vieler Regionen erwähnt, obwohl seit langer Zeit weder der Islam noch die Muslime dort noch Einfluss haben.

Die Ahl al-Dhimma spürten diese Fairness und Gerechtigkeit, dass sie den Staat des Islam und das Leben unter den Muslimen dem Leben in den Ländern des Westens vorzogen. Während der Kreuzzüge stellten sich die Christen des Orients auf die Seite der Muslime und kämpften mit ihnen gegen die Kreuzfahrer, trotz deren Versuchen, die Christen auf ihre Seite zu bringen und sie gegen den islamischen Staat aufzubringen. Sie sorgten sogar dafür, dass den Kreuzfahrern Karten verloren gingen, auf die sie sich verlassen hatten, um die Muslime zu besiegen.

Ja, so war ihr Zustand im Staate des Kalifats, und so wird er im künftigen zweiten Kalifat aussehen. Das Versprechen unseres Herrn und die Frohbotschaft unseres Gesandten (s) muss uns die Ärmel hochkrempeln lassen, um ernsthaft daran zu arbeiten, die Autorität der Muslime widerherzustellen, die das Universum mit Licht und Gerechtigkeit füllen wird, nachdem es voller Ungerechtigkeit war.

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Abdulkhaliq Abdoun Ali
Mitgleid des zentralen Medienbüros von Hizb-ut-Tahrir in der Wilaya Sudan
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