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Media Office
Wilaya Sudan

H.  13 Ramadan 1439 No: HTS 46/1439
M.  Dienstag, 29 Mai 2018

Ansprache des offiziellen Sprechers von Hizb ut Tahrir der Wilāya Sudan, während des alljährlichen ifṭār im Coral Hotel (Ḫarṭūm)

(Übersetzt)

Alles Lob gebührt Allah (swt.), für Dessen Willen für fasteten, um seinem Befehl nachzukommen, und durch Dessen Gaben wir unser Fasten brechen konnten. Friede und Segen seien über das beste aller Geschöpfe, den Überbringer von froher Kunde und Warner, der von Allah (swt.) vor Anbruch der Stunde entsandt wurde. Friede und Segen sei mit ihm (saw.), seinen Gefährten, und denjenigen, die seinem Weg und seiner Führung bis zum Tag des Gerichts folgen.

Meine geehrten Brüder,

as-salāmu ʿalaikum wa-raḥmatu ʾllāhi wa-barakātuhu,

 Sie waren es, die durch großartige Errungenschaften die Nähe zu Allah (swt.) erreichten, wie beispielsweise durch die Schlacht von badr und die Eroberung von Mekka. Der Monat ramaḍān ist in der islamischen Geschichte stets ein Monat des Stolzes, der Würde, des Sieges und des Gehorsams gewesen.

Heute ereilen uns im gesegneten Monat ramaḍān nur weitere Niederlagen, Demütigungen und Misserfolge. Viele meinen, dass es für die Muslime in einer solchen Zeit am besten wäre, an den Moscheen festzuhalten, während die anderen Muslime von einer Ablenkung zur nächsten umherirren. Auf gesellschaftlicher und staatlicher Ebene lässt sich beobachten, dass wir, obwohl wir den ramaḍān in diesem Jahr erneut erleben dürfen, vor den gleichen Krisen des letzten Jahres stehen, mit dem einzigen Unterschied, dass sich diese noch weiter verschärft haben. Die Politiker dieses Landes befragen die Menschen noch immer danach, wer wir in dieser sogenannten „Identitätskrise“ sind. Im Sudan findet noch immer eine Regierungskrise statt, die sich in eine wirtschaftliche Krise, eine Bildungskrise, eine soziale Krise und viele weitere unterteilen lässt. Trotz dessen meinen die Politiker, die Lösung für unsere Probleme nicht im Islam und seinem Legislativsystem suchen zu müssen. Stattdessen lassen sie sich die „Lösung für unsere Probleme“ von den Fremden geben, welche uns gegenüber feindlich gesinnt sind. Sie werden von einer Masse an Medienspezialisten unterstützt, welche daran interessiert sind, das Ziel dieser Fremden – unsere Länder für ihre Machenschaften zu öffnen - zu verwirklichen. Lā ḥawla wa lā quwwata illā billāh!

Wir müssen unsere Identität dem großartigen Islam entnehmen, unserem dīn, aus dem ein Staatsystem hervorgeht; eine Glaubensüberzeugung, aus der Systeme des Lebens und der Gesetzgebung entspringen. Unser dīn, der Islam, ist wahrlich vollkommen. Allah (swt.) sagt:

{الْيَوْمَ أَكْمَلْتُ لَكُمْ دِينَكُمْ وَأَتْمَمْتُ عَلَيْكُمْ نِعْمَتِي وَرَضِيتُ لَكُمُ الإِسْلاَمَ دِينًا}

Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. (5:3)

Dies ist der dīn, den wir vom Feinfühligen (al-laṭīf) und Allkundigen (al-ḫabīr) erhielten.

{أَلا يَعْلَمُ مَنْ خَلَقَ وَهُوَ اللَّطِيفُ الْخَبِيرُ}

Sollte denn Derjenige, Der erschaffen hat, nicht Bescheid wissen? Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige. (67:14)

Einzig der Islam ist imstande, uns aus diesem elendigen Zustand zu befreien, welchen wir den menschengemachten Gesetzen zu verdanken haben. Diese Gesetze sind weit von der Offenbarung Allahs (swt.) entfernt. Allah (swt.) sagt:

{ وَمَنْ أَعْرَضَ عَن ذِكْرِي فَإِنَّ لَهُ مَعِيشَةً ضَنكًا}

Wer sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, der wird ein beengtes Leben führen, und Wir werden ihn am Tag der Auferstehung blind (zu den anderen) versammeln. (20:124)

Einzig der Islam vermag es, das Land und seine Bewohner vom System des ungläubigen Westens und ihrem Lebensmodell zu befreien. Der Islam befähigt uns, einen ideologischen, fortschrittlichen Staat aufzubauen, der uns erneut zur besten Gemeinschaft (umma), die aus der Menschheit hervorgebracht wurde, erheben wird.

Verehrte Brüder,

wir, Hizb ut Tahrir / Wilāya Sudan, möchten euch, was die wichtigsten Fragen dieses Landes angeht, unsere Ansichten auf Grundlage des Islam präsentieren:

Die Verfassung des Sudan:

Es besteht kein Zweifel daran, dass alle bisherigen Verfassungen des Landes, welche uns nichts als Spaltung und Versagen brachten, säkulare Verfassungen sind, welche nicht auf dem Islam basieren. Hizb ut Tahrir hat einen 191 Artikel umfassenden Verfassungsentwurf ausgearbeitet, der in all seinen Details aus den Offenbarungstexten des Islam abgeleitet wurde. Die Partei fordert einen jeden dazu auf, diesen Verfassungsentwurf aus zwei Blickwinkeln zu studieren, stets auf Grundlage der islamischen Glaubensgrundlagen. Zum einen muss der Bezug der Verfassungsartikel zum Islam durch intensives Studium der islamrechtlichen Belege klar sein. Zum anderen ist es wichtig zu erkennen, ob und wie diese Verfassungsartikel auf real-existierende Probleme angewendet werden können, so, dass diese vollständig gelöst werden.

Die für das Jahr 2020 angesetzten Wahlen:

Die den unislamischen Systemen entnommenen Wahlen werden realiter keine Veränderung herbeiführen. Diese werden lediglich die vorherrschenden, miserablen Zustände, denen die Menschen ausgesetzt sind, legalisieren. Das stetige Wetteifern der Minister um Machtpositionen führt zwar zu einem Wechsel der Gesichter, nicht jedoch zu einer Veränderung des Systems. Die einzigen Wahlen, die tatsächlich eine Veränderung mit sich bringen, sind Wahlen, die auf dem Islam basieren. Aus diesen resultiert die Anwendung der islamischen Gesetzgebung unter dem Schatten des rechtgeleiteten Kalifats gemäß der Methode des Prophetentums.

Die bevorstehende Wirtschaftskrise:

Dazu gehören die Bargeld- und Liquiditätskrise, die Brennstoffkrise, hohe Preise und Arbeitslosigkeit; All dies resultiert aus der Umsetzung der Anweisungen des Internationalen Währungsfonds. Dieser forderte die Regierung des Sudans im November 2017 auf, die Währung frei schwanken zu lassen. Ihr Ziel war es, die Wirtschaft umzustrukturieren, so, dass internationale Unternehmen den Reichtum des Landes ausbeuten können. Die Lösung, die Hizb ut Tahrir für dieses Problem vorsieht, besteht darin, die Beziehungen zu denjenigen Organisationen und Institutionen zu kappen, welche die gierigen Kapitalisten finanziell fördern. Weiterhin beabsichtigen wir für das Kalifat, dass dieses in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, so wie einst, zur Zeit von ʿUmar ibn ʿAbd al-ʿAzīz. Es wird berichtet, dass er, als ihm der Treueid geleistet wurde, seine Frau, Fāṭima, die Tochter ʿAbd al-Malik bin Marwāns, welche eine große Geldsumme erbte, zu sich rief, um ihr zu verkünden, dass er, seine Frau und das Geld keine gemeinsame Nacht unter dem Dach ihres Hauses verbringen würden. Er befahl ihr, sich zwischen ihrem Gatten und ihrem Geld zu entscheiden!

Sie entschied sich für ihren Gatten. Daraufhin brachte ʿUmar ibn ʿAbd al-ʿAzīz das Geld zur Schatzkammer der Muslime (bayt al-māl). Im Anschluss daran nahm er Gelder von allen, die sich am öffentlichen Geld bedienten, insbesondere von seinen Cousins von Banū Umayya, und brachte jene Gelder ebenfalls zur Schatzkammer. Dann rief er seine Arbeiter dazu auf, die Kanäle auszugraben und das Land für die Landwirtschaft aufzubereiten. Er schickte nach jenen, die Ackerland bestellen wollten, und finanzierte ihre Arbeit aus den zuvor gesammelten Geldern der Schatzkammer, so, dass die ärmlichen Bauern ohne weitere Kosten landwirtschaftlich tätig werden konnten. Zur Erntezeit wurde die zakāh und der ḫarāǧ von den Leuten eingesammelt, was zu großem Reichtum des Staates führte. Er sorgte dafür, dass alle Armen genügend Gelder erhielten, um ihren Bedarf abzudecken. Die Verteiler des Geldes berichteten dem Kalifen, dass sie zwar den Bedarf der Armen gedeckt, damit jedoch nicht alle Gelder verteilt hätten. So befahl er ihnen, von den überschüssigen Geldern die Schulden all jener zu tilgen, welche Schuldner waren, und all jenen zu helfen, welche mittellos zu heiraten versuchten. Sie verteilten das Geld, doch erneut blieben Geldreserven übrig. So sagte er zu den Verteilern des Geldes: „Kauft Weizen und streut dieses in die Bergausläufe, damit nicht gesagt werden kann, die Vögel in den Ländern der Muslime würden Hunger leiden.“

Die Privatisierung von Häfen:

In den kommenden Tagen wird der südliche Containerhafen Port Sudans privatisiert. Aktuell werden die Gebote für die Privatisierung sortiert. Die Privatisierung dieses Hafens und anderer Häfen stellt ein Verbrechen dar, dass von den Leuten abgelehnt werden muss. Wir widersetzen uns der Enteignung von Privatleuten dieses Landes und ebenso der Übergabe von Eigentum in die Hände der gierigen, kapitalistischen Unternehmen. Der genannte Hafen ist mit einem Umsatz in Höhe von 2 Billionen Pfund pro Jahr die umsatzstärkste Institution. Er umfasst mehr als 2000 Arbeiter, welche durch den bevorstehenden Verkauf arbeitslos werden. Dies ist nur eine weitere von vielen Privatisierungen von Sektoren und Institutionen. Durch diese verdienen kapitalistische Unternehmen Milliarden von Dollar. Ein gutes Beispiel für die Resultate solcher Privatisierungen ist, was sich in der Telekommunikationsbranche abspielte.

Dies ist die Ansicht der Partei hinsichtlich der bedeutendsten Fragen dieser Region. Wir wünschen uns, dass unsere Ansichten von den Gelehrten und Politikern aufgegriffen und aufrichtig ausdiskutiert werden, so, dass wir alle zur korrekten Ansicht gelangen. Auch wünschen wir uns, dass die Medien Gerechtigkeit walten lassen, und von unserer Ansicht berichten, statt unsere Ansicht, wie unsere bisherigen Publikationen, Broschüren und Stellungnahmen, totzuschweigen. Dies ziemt sich nicht für diejenigen, welche von sich behaupten, auf Seiten der Wahrheit zu stehen.

Abschließend möchten wir folgendes anmerken:

1)An unsere Geschwister, die Gelehrten und Erben des Propheten: ihr müsst an vorderster Front stehen und die Wahrheit aufzeigen, statt sie zu verbergen! Ihr müsst die Menschen dazu auffordern, für die Wiederaufnahme der islamischen Lebensweise tätig zu werden, indem sie das Kalifat gemäß der Methode des Prophetentums wiedererrichten. Von den Leuten der Macht und des Schutzes muss gefordert werden, dass sie sich auf die Seite der umma stellen, um den Islamischen Staat zu errichten und dem Kalifen den Treueid zu leisten, so, dass wir das Wohlgefallen Allahs (swt.) erlangen.

2)An unsere Geschwister, die Politiker und Machthaber: ihr seid Muslime und Söhne von Muslimen. Eure Pflicht besteht darin, dieser umma Ideen zu geben, welche der islamischen Glaubensüberzeugung entnommen worden. Keineswegs dürft ihr die umma zu etwas Anderem aufrufen, als zur großartigen Ideologie des Islam. Ihr habt diese umma lange genug durch die Ideen unserer Feind angeführt, welche uns ins Elend gestürzt und gedemütigt haben! Der wahrhaftige Weg ist ein einziger, die Irrwege jedoch sind vielfältig. Wir rufen euch zum Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit auf.

3) An unsere Geschwister in den Medien: wir fordern euch auf, den Gefühlen dieser umma eine Plattform zu bieten! Seid ehrlich und sprecht die Wahrheit! Handelt stets gemäß dem Islam, an den ihr glaubt. Seid nicht das Sprachrohr des ungläubigen Westens, stets Neutralität vorgebend. Neutralität ist etwas, das tatsächlich nicht existiert. Die heute existierenden Medien sind gegenüber der kapitalistischen Ideologie positiv voreingenommen. Wenn sie vorgeben, Neutralität wahren zu wollen, dann nur, um die umma in die Irre zu führen, damit diese nicht beginnen, auf Basis ihrer Ideologie eine Botschaft in die Welt tragen.

Zum Abschluss, unsere geehrten Geschwister, möchten wir anmerken, dass das Leben gemäß der Ideologie des Islam eine Angelegenheit ist, die uns alle betrifft. Die islamische Lebensweise erfordert, dass alle Lebenssysteme auf dem Islam beruhen. All dies kann nur gewährleistet werden, wenn wir das zweite rechtgeleitete Kalifat gemäß der Methode des Prophetentums errichten. Die Rückkehr des Kalifats ist nur eine Frage der Zeit, denn die Rückkehr dieses Staates wurde uns versprochen. Dieser Staat wird die umma einigen, die Reichtümer dieser umma wahren und, so Allah (swt.) es will, ein Bollwerk darstellen, welches die Pläne und Verschwörungen der kuffār durchkreuzen wird.

{يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اسْتَجِيبُوا لِلَّهِ وَلِلرَّسُولِ إِذَا دَعَاكُمْ لِمَا يُحْيِيكُمْ وَاعْلَمُوا أَنَّ اللَّهَ يَحُولُ بَيْنَ الْمَرْءِ وَقَلْبِهِ وَأَنَّهُ إِلَيْهِ تُحْشَرُونَ}

O die ihr glaubt, leistet Allah und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt. Und wisset, dass Allah zwischen dem Menschen und seinem Herzen trennt und dass ihr zu Ihm versammelt werdet! (8:24)

wa as-salāmu ʿalaikum wa-raḥmatu ʾllāhi wa-barakātuhu,

Ibrahim Othman (Abu Khalil)

Offizieller Sprecher von Hizb ut Tahrir

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