Montag, 21 Jumada al-thani 1446 | 23/12/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü
  •   |  

بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Eine Geschichte zweier Führer

Nachricht:

Am Mittwoch, den 8. Januar weihten Russlands Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan eine durch das Schwarzmeer verlaufende Pipeline, die russisches Erdgas über die Türkei nach Europa leiten soll. Das TurkStream-Projekt wurde von beiden Staatschefs ins Leben gerufen, mit dem Erdgas durch eine Unterwasserleitung über eine Strecke von 930 km von Anaba an der russischen Schwarzmeerküste bis nach Kiyiköy im Westen Istanbuls für die Erdgasversorgung der Türkei geliefert werden soll, während ein zweiter Strang russisches Gas über Bulgarien, Serbien und Ungarn in den Südosten Europas transportieren soll. Außerdem ermöglicht es Russland, die Ukraine zu umgehen, um Europa mit Gas zu versorgen. Das Projekt stärkt die gegenseitige Zusammenarbeit und die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei.

Kommentar:

Mit dieser Aktion führt Erdogan sein schamloses Vermächtnis fort, den Schlächter von Moskau immer herzlicher in die Arme zu nehmen. Anstatt den  Mörder Putin, der für das kaltblütige Abschlachten tausender Muslime in Syrien verantwortlich ist und zur Verteidigung von Assads blutrünstigem Regime dort ist, zu konfrontieren, stärkt er den Rücken und die Wirtschaft des russischen Diktators. Damit leistet er Putin Beihilfe zur Fortsetzung des Genozids an den ehrenwerten Muslimen al-Shams, während die Türkei gleichzeitig an die zukünftigen Interessen und an den Einfluss Russlands gekettet wird. So erklärte Necdet Pamir, Chef der Energiepolitik bei der türkischen Kammer der Erdölingenieure, Turkish Stream werde zwar eine konstante Gasversorgung der Türkei sicherstellen, das Land jedoch „an Russland gefesselt“ zurücklassen.

Erdogan arbeitet Hand in Hand mit dem russischen und dem iranischen Regime sowie mit deren westlichen Unterstützern zusammen, um die islamische Revolution in Syrien mittels ihrer hinterhältigen Konferenzen und den sogenannten Friedensprozessen zu zerschlagen, die darauf hinauslaufen sollen, die Rebellengruppen zu spalten und sie davon abzudrängen, den Massenmörder Baschar zu beseitigen. Und nicht nur das. Er hat sogar noch unverschämterweise seine Beziehungen zu dem kommunistischen Regime, das einen tiefen Hass gegen den Islam und die Muslime hegt und seit eh und je ein bekennender Feind der Umma und ihres dīns war, weiter vertieft. Es ist ein Regime, das mit Repressionen und langjährigen Gefängnisstrafen gegen die Muslime in Russland und gegen die muslimischen Tataren auf der Krim-Halbinsel vorgeht, um sie so lange zu terrorisieren, bis sie ihre islamischen Glaubensfundamente aufgeben. Doch all das hat in Erdogans Augen offensichtlich kein Gewicht, denn er hat sogar die militärische Kooperation mit Moskau ausgeweitet. Dazu gehören der Austausch militärischer Informationen, der Kauf des russischen S 400-Raketenabwehrsystems im vergangenen Jahr und gemeinsame russisch-türkische Patroullien entlang der syrisch-türkischen Grenze.

Erdogan schwelgt des Öfteren in der Vorstellung, eine Reinkarnation großer osmanischen Führer aus vergangenen Zeiten zu sein. Doch gewaltiger könnte der Unterschied wohl nicht sein. Im jetzigen Monat (Ğumādā l-Ūlā) fällt der Jahrestag der Eröffnung Konstantinopels (857 n.H./1453 n. Chr.) durch den großen osmanischen Sultan und Heeresführer Muḥammad al-Fātiḥ, bekannt als Mehmed II. Das ist ein Mann, der das Kaliber und die Eigenschaften eines islamischen Führers hatte. Denn er widmete sein Leben der Sache des dīn und der Erweiterung der Grenzen des Islam über alle Regionen der Erde. Von klein auf wurden ihm die erhabenen islamischen Überzeugungsgrundlagen vermittelt. Er war eine Persönlichkeit, die sich danach sehnte, ihr Leben in den Dienst Allahs zu stellen und die große Stadt Konstantinopel zu eröffnen, um zu denen zu gehören, die der Gesandte (s) folgendermaßen beschrieb:

لَتُفْتَحَنَّ الْقُسْطَنْطِينِيَّةُ فَلَنِعْمَ الْأَمِيرُ أَمِيرُهَا وَلَنِعْمَ الْجَيْشُ ذَلِكَ الْجَيْشُ

„Wahrlich Konstantinopel wird eröffnet werden. Welch trefflicher Führer ist ihr Führer und welch treffliches Heer ist jenes Heer.“

Sein Wunsch war es nicht, das byzantinische Reich und andere Feinde des Islam zu beschwichtigen und mit ihnen zu kooperieren, sondern darin, sie zu bezwingen, um den Islam zum beherrschenden dīn in der Welt zu machen. Nachdem er Konstantinopel eröffnet hatte, legte er den Fokus auf die Verbreitung des Islam in ganz Europa, einschließlich der Eröffnung Roms, um die weitere Frohbotschaft des Gesandten (s) zu verwirklichen.

Das sind die Führerqualitäten, die vom Islam gefordert werden – eine Person, die die Muslime und den dīn verteidigt und das Licht des Islam in die Welt trägt, statt einer Person, die sich an den Verschwörungen gegen die Muslime beteiligt, den Rücken mörderischer Tyrannen stärkt und nur für egoistisch-patriotische Interessen kämpft und dazu noch für die Interessen der Agenden ausländischer Staaten. Ein solches Kaliber eines Herrschers wird nur unter einem System verkörpert werden, das ebenfalls wahrhaftig die Interessen und die Angelegenheiten der Muslime und des Islam wiederspiegelt, nämlich das Kalifat nach dem Plane des Prophetentums. Wenn wir uns als Umma die Rückkehr großer Führer vom Schlage eines Muḥammad al-Fātiḥs wünschen und wenn wir erneut glorreiche Siege für unseren dīn, wie die der Eröffnung Konstantinopels sehen wollen und wenn wir uns danach sehnen, die Erfüllung der Frohbotschaften Allahs und Seines Gesandten zu erleben, so müssen wir die größten Anstrengungen aufwenden und all unsere Mühen darauf konzentrieren, das System zu errichten, das das Einzige ist, das diese Hoffnungen und Träume Wirklichkeit werden lässt: das glorreiche Kalifat. Allah (t) sagt:

﴿وَعَدَ اللَّهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُم فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ وَلَيُمَكِّنَنَّ لَهُمْ دِينَهُمُ الَّذِي ارْتَضَى لَهُمْ وَلَيُبَدِّلَنَّهُم مِّن بَعْدِ خَوْفِهِمْ أَمْنًا يَعْبُدُونَنِي لَا يُشْرِكُونَ بِي شَيْئًا وَمَن كَفَرَ بَعْدَ ذَلِكَ فَأُوْلَئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ

Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf der Erde machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte; und dass Er gewiss ihren (Stand) nach ihrer Furcht in Frieden und Sicherheit verwandeln wird, auf dass sie Mich verehren (und) Mir nichts zur Seite stellen. Wer aber hernach undankbar ist, wird ein Frevler sein. (24:55)

Geschrieben für das Zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Dr. Nasreen Nawaz
Direktorin der Frauenssektion des Zentralen Medienbüros von Hizb-ut-Tahrir
Nach oben

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder