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بسم الله الرحمن الرحيم

 Im Namen Allahs des Barmherzigen des Allerbarmers

Nachricht und Kommentar

Der Einfluss der muslimischen Migranten im Westen

Nachricht:

Viele Handelsunternehmen bieten in den deutschen Märkten Produkte für den Ramadan und das Eid-Fest an und gratulieren den Muslimen zum Fest.

Kommentar:

Angesichts des jüngsten Anstiegs muslimischer Migranten in westlichen Ländern ist in den europäischen Märkten ein wachsendes Angebot an Ramadan-Produkten zu beobachten, darunter Raumschmuck, Lebensmittel, Kleidung und Dekorationsartikel. So hat ein deutsches Unternehmen sogar spezielle Süßigkeiten für das Eid-Fest zum Verkauf angeboten, begleitet von einer Werbebotschaft in arabischer Sprache mit den Worten „عيد مبارك“ (Eid Mubarak). Eine solche Entwicklung war in den deutschen Märkten früher nicht spürbar, während sie in Ländern wie Frankreich und Belgien aufgrund der größeren Zahl marokkanischer Migranten oder in Großbritannien, das eine Vielzahl ehemalige Kolonialgebiete in islamischen Ländern hatte, bereits zu beobachten war.

In Deutschland beträgt die Zahl der Ausländer bzw. der Menschen mit Migrationshintergrund etwa 25 Millionen, was rund 20 % der Gesamtbevölkerung ausmacht. Muslimische Migranten machen mehr als fünf Millionen Bewohner aus, von denen die Mehrheit Türken und - besonders seit der letzten zehn Jahre während des Syrienkriegs - Syrer sind. Diese muslimische Bevölkerungsgruppe macht etwa 6 % der Gesamtbevölkerung aus. Besonders auffällig war der jüngste Einfluss der syrischen Community, während der Einfluss der türkischen Gemeinde seit den 1960er Jahren auf einige Geschäfte und wenige verstreute Moscheen begrenzt war, die hauptsächlich von älteren Migranten besucht wurden, die ihren Glauben bewahrten. Doch diese Zahl stieg erheblich an, vor allem seit den Ereignissen des 11. September 2001 und den darauffolgenden militärischen und medialen Feindseligkeiten gegenüber Muslimen sowie den anschließenden Invasionen in den islamischen Ländern. In der Folge nahm die Reaktion unter den Muslimen zu, was sich in einer zunehmenden Zahl von jungen Moscheebesuchern und einem wachsenden Interesse am Koran sowie an der Verbreitung des Islam zeigte. Auch immer mehr einheimische Deutsche konvertierten zum Islam, was durch die Verbreitung von sozialen Medien und Informationsquellen begünstigt wurde, die nicht der politischen Zensur und Kontrolle der Regierungen unterliegen. Diese Entwicklungen führten jedoch dazu, dass die Staaten strenge Maßnahmen gegen islamische Aktivitäten ergriffen, islamische Parteien und kulturelle Vereine verboten und die Aktivitäten auf den Besuch von Moscheen beschränkten, während jegliche intellektuelle Tätigkeit außerhalb der individuellen gottesdienlichen Handlungen untersagt wurde.

Die Revolution der syrischen Bevölkerung und die Flucht von Millionen von ihnen nach Europa, um dem Völkermord zu entkommen, den das Unrechtsregime von Schlächter Bashar al-Assad verübt hatte, hatten den größten Einfluss auf die Zunahme des orientalischen Einflusses in der westlichen Gesellschaft. Im Gegensatz zur türkischen Gemeinde, deren Mitglieder hauptsächlich Fabrikarbeiter waren und deren Interesse an der deutschen Sprache eher gering war – und immer noch ist – hat die syrische Gemeinde mehr Wert auf Handel, selbstständige Berufe und den Produktionsmarkt gelegt, anstatt auf die Arbeiterklasse. Sie zeigte ebenfalls ein größeres Interesse an der deutschen Sprache, was zu einer stärkeren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Integration und Einflussnahme führte. Der Orienthandel florierte, ebenso wie die Kultur und Kunst im Bereich der Kleidung, Dekoration und des Essens, was die Handelsunternehmen dazu veranlasste, dem wachsenden Bedarf an orientalischen Produkten, insbesondere solchen, die mit religiösen Festen wie Ramadan und den Feiertagen verbunden sind, gerecht zu werden.

Die politische Reaktion auf diese gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen zeigte sich in der Zunahme der Unterstützer rechter Parteien, wie etwa der Alternative für Deutschland (AfD), die die Flüchtlingspolitik ablehnt und den islamischen Einfluss in der Gesellschaft stoppen möchte. Diese Parteien betreiben Hetze, fordern einen Stopp der Migration und die Abschiebung unerwünschter Ausländer, insbesondere Afghanen, Marokkaner und Syrer, denen sie Kriminalität und Feindseligkeit gegenüber der Gesellschaft vorwerfen. Zudem üben sie politischen Druck aus, um die Migranten zur Integration zu zwingen, indem sie ihre Identität, ihren Glauben und ihre religiösen Überzeugungen verändern wollen, während sie einen individuellen „klerikal-frommen“ Glauben dulden. Diese politische Ausrichtung wird mittlerweile auch von „moderat“ erscheinenden Parteien übernommen, um die Unterstützer der extremistischen Parteien zu vereinnahmen.

Das zunehmende Werben für Produkte mit islamischem Charakter oder für islamische Festlichkeiten könnte als Beweis für das Scheitern des Gedankens gewertet werden, die Gesellschaft vor der islamischen Kultur zu schützen oder ihren Einfluss zu minimieren. Es könnte sogar ein Hinweis auf den Erfolg der Migranten in ihrem Bestreben sein, ihre eigene, einzigartige Identität und ihren Glauben zu bewahren, den sie in sich tragen, während sie in einem Umfeld leben, das sie ablehnt, ebenso wie ihren Glauben und ihren Lebensstil. Während sie behaupten, eine überlegene und fortschrittlichere Kultur für die Menschheit zu repräsentieren, widersprechen sie damit ihren eigenen Prinzipien und stellen sich gegen die Werte, auf denen sie ihre politischen Institutionen aufgebaut haben, wie etwa Freiheit, Demokratie, Religionsfreiheit und den Kampf gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung.

Wenn wir das, was heute in den westlichen Ländern unter der Demokratie geschieht, mit dem vergleichen, was in der Vergangenheit in den muslimischen Ländern während der islamischen Herrschaft in der Zeit des Kalifats stattfand, würden wir den großen Unterschied und die Kluft zwischen beiden feststellen. Tatsächlich gibt es kaum eine Möglichkeit, beide zu vergleichen. Doch um den Gegensatz zu verdeutlichen, lässt sich sagen, dass der Grundsatz, den die Scharia in der Beziehung zwischen den Bürgern vorschreibt, die Tabi´iya (Staatsangehörigtkeit) ist und nicht etwas anderes. Jeder, der die islamische Staatsangehörigkeit besitzt, auch wenn er kein Muslim ist, hat dieselben Rechte und Pflichten wie die Muslime. Der Staat unterscheidet nicht zwischen den Trägern der Staatsangehörigkeit in Bezug auf Rechte und Pflichten und schützt ihre Religionsausübung und Bräuche, solange diese nicht die öffentliche Ordnung beeinträchtigen. Diese Rechte und Pflichten werden durch die göttliche Scharia geregelt, die Allah in seiner Offenbarung bestätigt hat:

(إِنَّ أَكْرَمَكُمْ عِندَ اللهِ أَتْقَاكُمْ إِنَّ اللَّهَ عَلِيمٌ خَبِيرٌ)

Wahrlich, der Ehrwürdigste unter euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. (49:13).

Und der Gesandte Muhammad (s) sagte:

«مَنْ آذَى ذِمِّيّاً فَقَدْ آذَانِي»

Wer einen Dhimmi (Schutzbefohlenen) verletzt, hat mich verletzt.

Diese Wahrheit, die der Westen mit all seinen medialen, militärischen und administrativen Mitteln zu vertuschen und zu verzerren versucht, scheitert jedes Mal und wird zunehmend erfolgloser. Im Gegenteil, dieser deen erhebt sich bei nach und nach in größere Höhen, was durch die Worte Allahs (t) untermauert wird:

(يُرِيدُونَ أَن يُطْفِئُوا نُورَ اللهِ بِأَفْوَاهِهِمْ وَيَأْبَى اللهُ إِلَّا أَن يُتِمَّ نُورَهُ وَلَوْ كَرِهَ الْكَافِرُونَ)

Sie wollen das Licht Allahs mit ihren Mündern auslöschen, doch Allah weigert sich, außer dass er sein Licht vollendet, auch wenn die Ungläubigen es hassen. (61:8).

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Jousuf S.
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