Sonntag, 20 Jumada al-thani 1446 | 22/12/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Der einhundertste Jahrestag der Zerstörung des Kalifats – welchen Verlust haben die Muslime dadurch erlitten?

Die Muslime haben mit dem Verlust des Kalifats viele Privilegien verloren, die Allah ihnen für ihr Festhalten am Buche Allahs verlieh:

1. Sie haben ihre Einheit verloren: Nachdem die Muslime eine einzige Umma waren, die durch das Band der reinen islamischen ʿaqīda miteinander verbunden waren und einen Körper darstellten, der, wenn ein Teil von ihm schmerzte, der ganze Organismus mit Fieber und Schlaflosigkeit reagierte, sind sie nun zersplittert und gespalten. Sie führen Rivalitäten und Streitigkeiten untereinander aus. Mal ist es der Nationalismus, der sie spaltet (Araber, Kurde, Perser u.s.w.), mal der Patriotismus (Ägypter, Syrer, Saudi etc.). Patriotismus hat den Platz der islamischen Brüderlichkeit ersetzt und ein Stück Erde den Platz der ʿaqīda, nachdem kein Unterschied bezüglich der Ethnie, der Hautfarbe oder des Herkunfsortes gemacht wurde, außer in der Gottesfurcht, so wie der Gesandte (s) es formulierte:

«يَا أَيُّهَا النَّاسُ أَلَا إِنَّ رَبَّكُمْ وَاحِدٌ وَإِنَّ أَبَاكُمْ وَاحِدٌ، أَلَا لَا فَضْلَ لِعَرَبِيٍّ عَلَى أَعْجَمِيٍّ وَلَا لِعَجَمِيٍّ عَلَى عَرَبِيٍّ وَلَا لِأَحْمَرَ عَلَى أَسْوَدَ وَلَا أَسْوَدَ عَلَى أَحْمَرَ إِلَّا بِالتَّقْوَى»

„O ihr Menschen! Wahrlich, euer Herr ist Einer und euer Vater ist einer!? Kein Araber hat Vorrang vor einem Nicht-Araber, kein Nicht-Araber vor einem Araber. Kein Rothäutiger steht über einem Schwarzhäutigen und kein Schwarzhäutiger über einem Rothäutigen, außer in der Gottesfurcht.“

2. Sie haben ihren Staat, der eine Spiegelung ihrer ʿaqīda ist, verloren: Die Muslime besaßen einen Staat, der wesensgleich war wie ihre ʿaqīda. Er regierte sie mit dem Gesetz ihres Herrn, beschützte sie vor der Vorherrschaft ihrer Feinde, betreute ihre Angelegenheiten und trug den Islam an die übrigen Völker dieser Erde. Doch heute stehen die Muslime unter der Regentschaft kleiner patriotischer, nationaler Staaten und importierter Regime, die nicht die ʿaqīda der Muslime widerspiegeln. Deren Verfassungen stammen aus der Produktion des ungläubigen Kolonialisten. Diese Staaten besitzen keinerlei Souveränität, stellen vielmehr Protektorate aus Pappe dar, die den ungläubigen Kolonialmächten unterstehen.

Es ist so weit gekommen, dass wir im Westen und Osten nach politischen Systemen suchen, als seien wir Findelkinder, die ohne n geboren wurden und keinen Staat besaßen, der mehr als ein Jahrtausend lang die Welt beherrschte!

3. Die Muslime haben viele islamische Länder an die Ungläubigen verloren – allen voran Palästina: Mit dem Fall des Kalifats, der schützenden Festung der Muslime, fielen viele islamische Länder in die Hände der Ungläubigen, die dort nun schalten und walten können, wie sie wollen. Palästina, die die erste Gebetsrichtung darstellte und der masrā des ehrenwerten Propheten (s) ist, fiel in die Hände der jüdischen Usurpatoren. Dort wurde für sie vor unseren Augen ein Gebilde errichtet, das von den ungläubigen Kolonialmächten mit Macht ausgestattet wurde und von den Regenten des Vasallengürtels beschützt wird.

Kaschmir, Tschetschenien, Bosnien, Herzegowina, Afghanistan, der Irak u.s.w. wurden besetzt. Und täglich kommen weitere Länder hinzu, die der Ungläubige okkupiert. Wir wachen mit Tragödien auf, die einen Schmerz in unseren Herzen verursachen, und gehen mit weiteren Tragödien schlafen.

4. Die Muslime haben ihre Reichtümer verloren: Die Umma des Islam, die von Allah (t) mit Reichtümern gesegnet wurde und die regelrecht auf Bodenschätzen lebt, leidet an Armut und Entbehrung. Die Reichtümer der Umma stehen dem Ungläubigen zu seiner Verfügung. Dieser plündert sie mit mithilfe seiner Investitionsfirmen und falscher Verträger aus. Oder seine Vasallen übergeben sie ihm als Geschenk, um im Gegenzug dafür, imaginäre Deals zu ergattern oder um ihre wackelnden Throne aufrechtzuerhalten - oder ohne jegliche Gegenleistung. Ihre Völker bekommen von diesen Reichtümern nichts zu Gesicht, außer ein paar Brotkrumen.

5. Die Muslime haben ihr Blut und ihre Würde verloren: Täglich fließt in vielen islamischen Regionen das Blut der Muslime durch die Hand des ungläubigen Kolonialisten, ohne dass die Muslime ein Verbrechen oder eine Schuld begangen hätten. Wie oft haben wir Massaker, Vertreibungen und Folterungen, die gegen unsere Geschwister begangen wurden, gesehen und von ihnen gehört: in Myanmar, Tschetschenien, Kaschmir, Palästina, Bosnien, Herzegowina, Bilad al-Sham, im Irak, Afghanistan und anderswo in der islamischen Welt? Auch die Muslime in den westlichen Ländern sind nicht davor gefeit. Das Massaker von Neuseeland ist ein Zeugnis dieses kreuzzüglerischen Hasses. Es verwundert nicht, denn wir sind wie Waisenkinder, die an den Tischen von Hyänen sitzen.

6. Die Muslime haben ihren n und ihre ʿaqīda verloren: Seit der Zerstörung des Kalifats, wird der Islam auf seinem eigenem Boden bekämpft, ferngehalten von der Macht, eingepfercht in den Ecken der Moscheen und begrenzt auf die Tugenden und individuellen Angelegenheiten. Es wird ihm nicht gestattet, diese Dinge zu überschreiten. Tagtäglich kämpfen die Vasallenherrscher der Ungläubigen und die, die von der westlichen Kultur vereinnahmt sind, mit aller Kraft gegen den n, gegen die Gelehrten und gegen die daʿwa-Träger. Sie werden in die Gefängnisse und die Kerker geworfen. Sie tun alles dafür, um den Säkularismus in all seinen Facetten salonfähig zu machen, so wie es gerade im-Königreich der Saudis und in den übrigen Ländern der Muslime betrieben wird. Sie werben für Werte und Konzepte des Westens, wie für Demokratie und den zivilen Staat, damit diese als Alternative zum Islam, zu seinem Staat und zu seinen Konzepten wahrgenommen werden. In den Ländern des Unglaubens forcieren die Feinde des Islam ihren Krieg gegen den Islam, gegen den Propheten des Islam und gegen die Bücher des Islam. Wie oft haben wir von den wiederholten und gezielten Beleidigungen und Verunglimpfungen des ehrenwerten Propheten (s) gehört. Wie oft haben wir uns Szenen der Verbrennung von Koranexemplaren anschauen müssen?!

Wie oft haben wir von Angriffen auf den Islam gehört, von der Stigmatisierung des Islam als eine terroristische Religion, von Allianzen, die geschmiedet wurden gegen ihn, von der Schließung von Moscheen und islamischen Zentren, von der Aufzwingung eines Lebens nach den Gesetzen des Unglaubens. Das sehen wir aktuell in Frankreich ebenso wie in China gegenüber den Uiguren und in den übrigen Staaten des Unglaubens, die einen verbissenen Krieg gegen den Islam und die Muslime führen?!

Und abschließend müssen wir uns als Muslime fragen: Würden wir all die Unterdrückung, das Töten und die Feindseligkeit seitens unserer Feinde erleben, hätten wir einen Kalifatsstaat, der unsere Angelegenheiten wahrnimmt, der unseren Feind zurückhält und der die Länder des Islam vor jedem beschützt, der nach ihnen trachtet?!

Hätte sich irgendjemand gewagt, uns anzugreifen oder auch nur daran gedacht, einen Muslim anzutasten, wenn er weiß, dass ein Übergriff auf einen einzigen Muslim, einem Krieg gegen jeden einzelnen Muslim gleichkommt?!

Ihr Muslime: Jeder von euch ist dazu verpflichtet, danach zu streben, dem n zur Macht zu verhelfen, seinen schwachen Geschwistern und seinem ehrenwerten Gesandten zu helfen. Und das, indem er sich mit Hizb-ut-Tahrir für die Errichtung des Kalifats, dem Staat des Islam, einsetzt und für die Verwirklichung der buš des Propheten (s). Dieser Staat installiert den n und trägt ihn als Botschaft des Guten und der Rechtleitung in die Welt. Die Zeit für diesen Staat ist gekommen, nachdem der Kapitalismus inmitten in seines Kernlandes zerborsten ist, nachdem dessen fauliger Geruch nicht mehr zu ertragen war und nachdem der Stern der Gewaltherrschaft dabei ist, zu sinken und zu verschwinden - mit Allahs Erlaubnis. Allah (t) sagt:

(وَعَدَ اللَّهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُم فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ وَلَيُمَكِّنَنَّ لَهُمْ دِينَهُمُ الَّذِي ارْتَضَى لَهُمْ وَلَيُبَدِّلَنَّهُم مِّن بَعْدِ خَوْفِهِمْ أَمْناً يَعْبُدُونَنِي لَا يُشْرِكُونَ بِي شَيْئاً)

Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf Erden machen wird, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte; und das Er gewiss ihren (Stand) nach ihrer Furcht in Frieden und Sicherheit verwandeln wird, auf dass sie Mich verehren (und) Mir nichts zur Seite stellen. (24:55)

Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Muhammad Tarmush – Wilaya Jemen
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